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Lost Place steht in Flammen: Zweiter Großbrand auf altem Bahngelände in Coburg
von bt-Redaktion
Am Montagabend kam es in der Straße „Am Lockschuppen“ in Coburg erneut zu einem dramatischen Feuerwehreinsatz. Ein leerstehendes Gebäude auf dem Gelände eines sogenannten Lost Place stand in Vollbrand. Nun wird in beiden Fällen wegen Brandstiftung ermittelt.
Bereits an Ostern hatte es auf demselben Areal gebrannt. Die Feuerwehr war am 5. Mai 2025 mit einem Großaufgebot vor Ort – doch der Einsatz gestaltete sich schwierig.
Alter Lockschuppen in Vollbrand – Gebäude lichterloh in Flammen
Gegen 20:00 Uhr wurde die Feuerwehr Coburg zu einer Rauchentwicklung auf dem ehemaligen Bahngelände alarmiert. „Als wir eintrafen, stand das Gebäude bereits im Erdgeschoss in Vollbrand“, schilderte Maximilian Brückner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Coburg die Lage vor Ort. Durch große, bereits weggebrannte Fenster konnten die Einsatzkräfte zunächst von außen Löschangriffe vornehmen.
Löscharbeiten erschwert – Feuer im Dachstuhl breitet sich aus
Was anfangs kontrollierbar schien, entwickelte sich rasch zur Herausforderung. Das Feuer hatte bereits auf den Dachstuhl übergegriffen. „Das war das Hauptproblem unseres Einsatzes“, so Brückner weiter. Trotz zweier Drehleitern und gezielter Löschversuche von außen konnten die Flammen im doppelbeplankten Dach nicht effektiv bekämpft werden. Der Dachstuhl war so instabil, dass er teilweise einkrachte.
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Feuerwehr lässt Gebäude kontrolliert abbrennen
Nach sorgfältiger Abwägung entschied sich die Einsatzleitung dazu, das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. „Wir standen vor der Entscheidung: Entweder ein schweres Gerät anfordern oder das Feuer gezielt abbrennen lassen“, erklärt Brückner. Da das Gebäude freistehend war und eine stabile Wasserversorgung sichergestellt werden konnte, sei die Entscheidung für die kontrollierte Brandbekämpfung gefallen. „Ein Innenangriff war im Dachbereich nicht mehr möglich, ohne unsere Leute zu gefährden“, betont der Stadtbrandrat.
Bereits zweiter Brand seit Ostern auf dem Gelände
Der aktuelle Einsatz ist nicht der erste seiner Art. Bereits am Ostermontag brannte ein anderer Teil des alten Lockschuppens komplett aus.
Nachdem es innerhalb eines Zeitraumes von zwei Wochen zwei Mal auf dem Areal des alten Lokschuppens gebrannt hatte, ermittelt die Kriminalpolizei Coburg wegen des Verdachts der Brandstiftung und bittet erneut um Zeugenhinweise.
80 Einsatzkräfte vor Ort – keine Verletzten gemeldet
Rund 80 Einsatzkräfte waren laut Feuerwehr-Kommandant Brückner im Einsatz. „Glücklicherweise gab es keine Verletzten – weder bei der Feuerwehr noch bei Zivilpersonen“, sagte er. Die Nachlöscharbeiten und die Kontrolle des kontrollierten Abbrands werden sich voraussichtlich bis in die frühen Morgenstunden ziehen.