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Mahnwache

Mahnwache gegen Altersarmut in Bayreuth

Armut im Alter. Dieses Thema beschäftigt derzeit viele Menschen. Auch den Bayreuther Harald Steger (48). Deswegen hat er eine Mahnwache am Freitag (24.01.2020) vor dem Ehrenhof in Bayreuth organisiert.

Armut im Alter. Dieses Thema beschäftigt derzeit viele Menschen. Auch den Bayreuther Harald Steger (48). Deswegen hat er eine Mahnwache am Freitag (24.01.2020) vor dem Ehrenhof in Bayreuth organisiert. Viele sind jedoch nicht gekommen. Fridays For Future hat kürzlich eine Mahnwache vor Siemens in Bayreuth angehalten.

Fridays gegen Altersarmut

Harald Steger hat die Mahnwache organisiert. Er hat sich schon in der bekannten Facebook-Gruppe “Fridays gegen Altersarmut” engagiert. Zumindest hat er es versucht. Der 48-Jährige hat dem Gruppenadministrator vor etwa drei Monaten vorgeschlagen, für die Gruppe und ganz Deutschland eine Website zu machen. Daraufhin wurde er kommentarlos aus der Gruppe geschmissen.

Der Gruppenadministrator sei eher rechts orientiert, meint Steger.  Er selbst ist auf jeden Fall nicht rechts. “Vor ein paar Wochen wurde die rechte Keule rausgeholt und da hieß es, alle in der Gruppe sind rechts. Das stimmt nicht”, sagt er. In den vergangenen Wochen wurde von verschiedenen Medien über “Fridays gegen Altersarmut” berichtet. Die Gruppe sei von verschiedenen rechtsorientierten Organisationen und Gruppierung unterwandert heißt es in diesen Berichten.

Bayreuther Mahnwache ist nicht rechts

Steger hat sich nur Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll, wenn er mal in Rente ist. Denn Flaschensammeln und mit 600 Euro Rente dahinvegetieren komme für ihn nicht in Frage, sagt er. “Für mich und für Leute die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben, ist das kein Zustand”, sagt Steger. “Man kann nicht immer nur schimpfen und motzen, man muss auch mal Position zeigen”. Das mache er eben. In Österreich gäbe es ganz tolle Modelle, um in Würde alt zu werden und das nicht nur mit ein paar Cent in der Tasche. Und darauf möchte er aufmerksam machen.

“Ich möchte, dass unsere Regierung einfach mal darüber nachdenkt, was sie tun kann, damit es uns im Alter besser geht”, sagt er. “Es kann nicht sein, dass Leute jetzt Steuern auf ihre Rente zahlen müssen, weil sie zu viel Rente bekommen.” Steger und seine Anhänger wollen der Regierung nicht sagen, was sie machen sollen. Sie wollen eher auf Fehler aufmerksam machen und hoffen auf eine gute Lösung seitens der Regierung. “Dafür sind sie als Volksvertreter gewählt und müssen entsprechend agieren”, sagt er.

Mahnwache vor dem Ehrenhof in Bayreuth. Foto: Katharina Adler.

Fakten zur Altersarmut

Laut einer Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, ist die Gefahr in die Armut zu rutschen seit 1995 gestiegen – und zwar von 11,3% auf 16,6%. Zumindest wenn das Wohneigentum berücksichtigt wird. In einer anderen Statistik sind 20,8% der Frauen und 17,1% der Männer in Deutschland von Armut betroffen. Der letzte Stand dieser Statistik ist vom 30.Oktober 2019. Aufgeführt sind Erhebungen von 2008 bis 2018. Seitdem sind über 2% mehr Frauen in die Armut gerutscht. Bei den Männern sind es sogar knapp 5%. Es lässt sich durchaus sagen, dass immer mehr Menschen in Deutschland die Gefahr droht, in Armut leben zu müssen. Vor allem dann, wenn im Berufsleben schon vergleichsweise wenig verdient worden ist.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler