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Kampfabstimmung

Martin Schöffel ist neuer CSU-Bezirksvorsitzender in Oberfranken

Martin Schöffel, der einzige Oberfranke im bayerischen Kabinett und Staatssekretär im bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat, ist zum neuen Bezirksvorsitzenden der CSU Oberfranken gewählt worden. In einer spannenden Kampfabstimmung setzte er sich mit 55,3 Prozent der Stimmen gegen die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner durch

Ein erwarteter Schritt: Schöffels Weg an die Spitze

Die Ambitionen von Martin Schöffel auf den Posten des Bezirksvorsitzenden der CSU in Oberfranken waren in politischen Kreisen bereits seit einiger Zeit bekannt. Schöffel, 48 Jahre alt und seit November 2023 als Staatssekretär im bayerischen Staatsministerium für Finanzen und Heimat amtierend, gilt als erfahrener und gut vernetzter Politiker innerhalb der CSU.

Späte Herausforderung: Emmi Zeulner und die Junge Union

Für eine Überraschung sorgte Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner in der vergangenen Woche, die sich erst kurz vor der entscheidenden Wahl dazu entschloss, Martin Schöffel den Platz an der Spitze streitig machen zu wollen. Zeulner, die für ihre engagierte Arbeit bekannt ist, erhielt dabei Rückendeckung von der Jungen Union (JU). Die JU Oberfranken hatte sich zuvor mehrheitlich für Emmi Zeulner ausgesprochen und ihre Kandidatur aktiv unterstützt.

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Das Wahlergebnis: Schöffel setzt sich deutlich durch

Ministerpräsident Markus Söder, der ebenfalls anwesend war, kommentierte die Kampfabstimmung diplomatisch: „Es ist legitim, dass es zwei Kandidaturen gibt, unterschiedliche Meinungen sind ‚mehr als zulässig‘. So ist Demokratie.“ Das Duell um den Vorsitz, das es bei der oberfränkischen CSU seit 2007 nicht mehr gegeben hatte, wurde mit Spannung erwartet. Wahlleiter Reinhold Rott verkündete das Resultat: Von 132 abgegebenen Stimmen entfielen 73 Stimmen, also 55,3 Prozent, auf Martin Schöffel. Emmi Zeulner erhielt 59 Stimmen, was 44,7 Prozent entspricht.

Schöffel löst den früheren Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich als Bezirksvorsitzender ab.

Bedeutung für die CSU Oberfranken

Mit Martin Schöffel an der Spitze bekommt die CSU Oberfranken einen erfahrenen und in der Landespolitik verankerten Vorsitzenden. Seine Nähe zu Markus Söder wird ebenfalls kein Nachteil sein. Seine Position als Staatssekretär im Finanz- und Heimatministerium und seine Rolle als einziger oberfränkischer Vertreter im bayerischen Kabinett könnten dem Bezirksverband zusätzliche Türen öffnen und die Interessen Oberfrankens in München noch stärker vertreten. So hatte er auch vorab argumentiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Führung unter Martin Schöffel strategisch positionieren wird und welche Akzente sie in den kommenden Jahren setzen wird. Emmi Zeulner jedenfalls hatte sich schon vorher auch selbst als „Außenseiterin“ bei der Wahl bezeichnet.