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Wildpark Mehlmeisel
Neugeborene Tiere als neue Attraktion in Tierpark im Kreis Bayreuth: Gesäugt werden sie an einer “Tankstelle”
von Jürgen Lenkeit
Der Wildpark Mehlmeisel im Kreis Bayreuth hat Zuwachs bekommen. Die Neugeborenen begeistern die Besucher. Die Farbe des Fells ist “extrem selten”.
Der Wildpark Mehlmeisel hat vier neue Bewohner, die die Besucher verzücken: vier Hirschkälber. Drei von ihnen haben ein komplett weißes Fell.
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass der Wildpark Mehlmeisel mit Tierbabys Aufsehen erregt.
Wildpark Mehlmeisel: Vier Hirschkälber im Landkreis Bayreuth geboren
Es ging Schlag auf Schlag im Juni: Im Wildpark Mehlmeisel wurden vier neue Hirschkälber geboren. Drei Jungtiere kamen Mitte Juni zur Welt, ein Nachzügler dann noch am 25. Juni. Nicht nur die Geburt dieser anmutigen Tiere an sich, sondern auch ein weiteres Detail macht das besonders. Und dieses Detail ist nicht zu übersehen. Die Fellfarbe dreier Kälber. Die ist schneeweiß. Erst im Mai gab es bei den Luchsen in Mehlmeisel Nachwuchs.
“Das weiße Fell von drei der vier gesetzten Hirschkälber ist auf eine genetische Erbschaft des Vaters und Platzhirsch Hubertus zurückzuführen”, klärt Wildpark-Leiter Eckard Mickisch auf. Bei dem 9-jährigen Vater handle es sich um eine Unterart des weißen Rotwild. “Und trotzdem ist Hubertus kein Albino”, betont Mickisch. Namen haben die jungen Hirschkälber in Mehlmeisel noch keine. Der Grund ist ganz einfach: “Wir wissen das Geschlecht der Tiere noch nicht”, sagt Mickisch. Auch interessant: Bundesweite Schlagzeilen machte der Wildpark Mehlmeisel im Frühjahr, als er Wildschein Putin umbenannte.
Hirschkälber im Wildpark Mehlmeisel: Das ist bei der Aufzucht besonders
Im Wildpark leben Rehwild und Rotwild in einem gemeinsamen Gehege. Was dem Laien keine Erwähnung wert scheint, ist für Mickisch etwas ganz Besonderes. “Ihre Sozialisierung funktioniert. Es handelt sich nämlich um zwei verschiedene Tierarten bei Rehen und Hirschen.” In einem anderen Tierpark in Oberfranken kamen Elchzwillinge zur Welt.
Auch bei der Aufzucht der vier gesetzten, so der Fachausdruck für die Geburt, Hirschkälber in Mehlmeisel habe sich die Natur etwas Besonderes einfallen lassen. “Die Hirschkälber werden acht bis zwölf Wochen gesäugt. Und das nicht ausschließlich von der Mutter, sondern auch von weiteren Alttieren des Verbundes”, schildert Mickisch. “Dieses Phänomen nennt man ‘Tankstelle’.” Er übersetzt die Aufzucht der gesetzten Kälber in Mehlmeisel sehr frei ins Neudeutsche: “Patchwork”, sagt er.
