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Ermordetes Ärzte-Ehepaar in Mistelbach: So bereitet sich das Gericht in Bayreuth vor

Anfang des Jahres, im Januar 2022, wurde ein Ärzte-Ehepaar in Mistelbach im Landkreis Bayreuth im Schlaf erstochen. Nächste Woche startet der Gerichtsprozess.

10 Monate sind vergangen seit der Bluttat von Mistelbach. Am 9. Januar 2022 wurde ein Ärzte-Ehepaar in dem kleinen Ort bei Bayreuth im Schlaf erstochen – mutmaßlich vom Freund der Tochter, die mittlerweile ebenfalls auf die Anklagebank versetzt wurde.

Das bt hat sich beim Landgericht erkundigt, wie man sich auf den größten Gerichtsprozess in Bayreuth seit Jahren vorbereitet.

Gerichtsverhandlung zu ermordetem Ärzte-Ehepaar in Mistelbach

Vorerst: Zum konkreten Fall kann keine Auskunft gegeben werden, so der Stellvertretende Pressesprecher Dr. Bernhard Böxler. Allgemein jedoch sei es so, dass sich die Vorbereitung auf einen solchen Prozess für das Gericht als “durchaus aufwändig” darstelle. Insbesondere muss eine umfassende Einarbeitung aller Richter in die oftmals sehr umfangreichen Akten erfolgen. Diese können laut Böxler durchaus mehrere tausend Seiten umfassen.

Im Anschluss finden Vorberatungen der Mitglieder der Strafkammer statt. Eine besondere Herausforderung stellt in derartigen Fällen erfahrungsgemäß auch die Abstimmung von Terminen dar. Oftmals seien nicht nur eine Vielzahl an Terminen mit sämtlichen Prozessbeteiligten, sondern auch Sachverständigen abzustimmen. Dies sei insbesondere deshalb schwierig, weil Sachverständige oftmals auch durch andere Verfahren, auch an anderen Gerichten, gebunden seien. Lesen Sie auch: Der Gerichtsprozess beginnt nächste Woche. Das sind die geplanten Verhandlungstage.




Ein Fall wie jeder andere auch?

Bei der Herangehensweise an den Fall gebe es allerdings keine Besonderheiten. Diese, so Böxler, unterscheide sich “nicht von sonstigen Strafverfahren. Die Strafprozessordnung gibt für sämtliche Strafverfahren eine formale Prozessführung und hierbei insbesondere auch Regeln für die Durchführung der Beweisaufnahme vor.”

Bei dem Gerichtsprozess zum Doppelmord in Mistelbach handelt es sich um den ersten großen Prozess seit dem Fall Sophia, bei dem eine junge Studentin auf einem Rastplatz in der Nähe von Bayreuth getötet wurde. Laut Böxler sei, vor allem für den Tag des Prozessauftaktes, mit einem “erheblichen öffentlichen Interesse zu rechnen”. Eine genauere Schätzung für die Größe des Andrangs könne jedoch nicht genannt werden.

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