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Freizeit

Mit neuer Attraktion in Bayreuth “den Sommer genießen”? Entscheidung ist schon gefallen

Bekommt Bayreuth einen Strand? Das fordern zwei Stadträte der CSU. Einen konkreten Ort nennen sie auch. Das Rathaus ist weniger begeistert.

Bayreuth braucht einen neuen Strand. Genauer: einen Wiesenstrand. Das finden zwei Stadträte der CSU-Fraktion. Sie haben sich einen konkreten Ort ausgekuckt und den Strand in Bayreuth beantragt.

Die Stadtverwaltung sieht das etwas anders. Im Bauausschuss am Dienstag (8. Februar 2022) wurde über den Wiesenstrand in Bayreuth gesprochen.

Neuer Strand in Bayreuth

In Bayreuth gibt es “noch Nachholbedarf an Freizeitaktivitäten für Jugendliche”. Das meinen Stephanie Anna Kollmer und Franz-Peter Wild von der CSU. Sie wünschten sich  im November 2021 einen neuen Strand in Bayreuth. Der soll hinter dem Kino direkt am Flussbett des Roten Mains entstehen. Sand wollen die beiden Stadträte nicht. Ein Wiesenstrand im Gras soll es sein.

Die Stadtverwaltung möge ein Konzept erarbeiten – und den neuen Strand in Bayreuth optimalerweise schon in diesem Jahr umsetzen, wie sie beantragen. Dort könnten Jugendliche “gemeinsam den Sommer genießen”, wie Kollmer und Wild im Antrag schreiben.

Der Bauausschuss des Bayreuther Stadtrats hat sich am Dienstag mit dem Strand-Antrag befasst. Die Entscheidung fiel relativ klar aus.

Stadtstrand in Bayreuth: Wegen Hochwasser und Konkurrenz nicht zu machen

Baureferentin Urte Kelm fasste zusammen, warum die Stadtverwaltung gegen diesen Wiesenstrand ist. “Die Fläche liegt im Überschwemmungsgebiet, dort steht regelmäßig Wasser. Das kann innerhalb einer Stunde passieren. Außerdem sei mit Lärm zu rechnen. Darunter würden die dort heimischen Fledermäuse leiden. Eine regelmäßige Verschmutzung von Wiese und Flussbett sei ebenfalls nicht auszuschließen.

Außerdem gebe es mit der Wilhelminenaue bereits ein hochwertiges, kostenfreies Angebot. Dazu kommt seit Sommer 2021 der kommerzielle Stadtstrand am Röhrensee. 

Neuer Strand am Roten Main in Bayreuth: breite Ablehnung für CSU-Antrag

CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Specht wollte sich damit so nicht abfinden. Vielleicht gehe das ja auch “eine Nummer kleiner”. Rasenmähen sei dort eine kostengünstige Option.

Andere Fraktionen sahen das anders. “Sumpfig und viel Hundeverkehr”, urteilte Gert-Dieter Meier (DU). “Zu schattig”, sagte SPD-Frontmann Thomas Bauske. Außerdem verwies er auf die leidigen Randale in der Wilhelminenaue. Dort wüssten jetzt schon Leute nicht, mit tollen Sachen umzugehen. Stefan Schlags von den Grünen habe bisher noch nie jemanden dort sitzen und entspannen sehen – obwohl es ja auch aktuell kein Verbot zum Betreten der beiden Wiesenstreifen gebe.

Dr. Stephan Huttner versuchte zu vermitteln. Er sympathisierte mit der Idee und schlug einen befristeten Probelauf vor. Antragstellerin Stephanie Anna Kollmer zeigte sich “ein bisschen schockiert” ob dieser Ablehnung. Man könne für die Jugend was tun und Imagewerbung für Bayreuth betreiben. Halil Tasdelen hielt dagegen: Er verwies auf den nahen Spiel- und Bolzplatz an der Hindenburgstraße neben dem Roten Kreuz.

Kollmer entschloss sich daraufhin, den Antrag zurückzuziehen. Eine Abstimmung wurde nicht mehr nötig.