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Mitglieder des Bayreuther Stadtrats
Gabi Hemmer (Die Grünen): „Die Bürger in Bayreuth gehen gut mit der Corona-Krise um“
Bei der Kommunalwahl 2020 wurde Gabi Hemmer von den Grünen neu in den Bayreuther Stadtrat gewählt.
Im Gespräch mit dem Bayreuther Tagblatt spricht Hemmer nun über ihren Weg in die Politik, ihre Schwerpunktthemen im Stadtrat und wieso ihre Liebe zu den Grünen mit einem Akt jugendlicher Rebellion begann.
Gabi Hemmer: Ab Mai für die Grünen im Bayreuther Stadtrat
Gabi heißt eigentlich Gabriele, aber so habe sie in ihrem Leben noch nie jemand genannt, sagt die neue Stadträtin. Seit 12 Jahren ist Gabi Hemmer Schulleiterin der Grundschule St. Georgen. Ab Mai sitzt sie nun für die Grünen im Bayreuther Stadtrat. Ihr Engagement begann dabei bereits kurz vor der letzten Stadtratswahl 2014.
Sabine Steininger von den Grünen ist damals auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich nicht als Stadträtin kandidieren möchte. Ich habe sofort abgelehnt. Nachdem ich dann aber eine Nacht darüber geschlafen hatte, wusste ich, dass ich das doch machen möchte.
(Gabi Hemmer)
Schulen, Integration, Inklusion und mehr
2020 klappte es dann: Mit 6.671 Stimmen wurde Hemmer in den Bayreuther Stadtrat gewählt. Dort wolle sie sich primär auch beim Thema Schule mit einbringen, denn dort liege ihre Expertise. Als Schulleiterin habe sie viele Einblicke in Verwaltungsabläufe und weiß bestens über die guten und schlechten Seiten der Bildungseinrichtungen in Bayreuth bescheid.
Daneben möchte Hemmer sich auf für Themen wie Umweltschutz, Inklusion und Integration einsetzen. Diese Themen stehen bei der Schulleiterin sowohl privat als auch im Beruf im Fokus. Auch die anderen Themen des Stadtrats möchte Hemmer nicht außen vor lassen: Daher nutzt sie die Zeit bis zur konstituierenden Sitzung auch dazu, sich in viele neue Themen einzuarbeiten.
Von jugendlichem Protest und grüner Politik
Die Fraktion der Grünen im Stadtrat sieht Hemmer perfekt aufgestellt. Die Mischung aus erfahrenen Stadträten und jungen Leuten sei eine optimale Basis für gute Arbeit, so Hemmer. Die Liebe zu den Grünen begann die heutige Schulleiterin aus einem Akt jugendlichen Protests heraus. Ihr Vater sei damals ein glühender Anhänger von Franz-Josef Strauß (CSU) gewesen.
Kurz bevor Hemmer dann das erste Mal wählen durfte, gründeten sich die Grünen. Als Art kleine Rebellion gegen die in Bayern omnipräsente CSU setzte Hemmer ihr Kreuz dann bei der neuen Partei, deren Inhalte sie in den kommenden Jahren dann auch mehr und mehr überzeugten.
Die Inhalte der Grünen waren und sind richtig gut. Mein Onkel war Landwirt. Ich habe damals oft gesehen, dass in dem Bereich viel falsch läuft und wir auf Kosten unseres Planeten leben. Da wusste ich ‚Wir müssen gegensteuern und etwas verändern!‘ Genau das wollten die Grünen tun.
(Gabi Hemmer)
Eine andere Partei sei für Hemmer daher nicht in Frage gekommen. Besonders wenig anfangen könne sie mit der AfD. „Ich kann mir nicht erklären, wieso Menschen in unserer Gesellschaft für diese Partei kandidieren und weshalb andere Leute sie auch noch wählen.“, sagt die Schulleiterin. Auch die Partei die Linke sei für Hemmer, trotz einiger guter Ansätze, keine Option.
Nach Corona Kinder unterstützen
Derzeit herrscht in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausnahmesituation, von der jeder Mensch betroffen ist. Im Gesamten findet Hemmer dabei, dass die Bürger vernünftig damit umgehen würden. Fast jeder habe begriffen, dass man abwarten müsse, es nur gemeinsame Lösungen gebe und man nichts alleine herbeiführen könne.
Was die Schließungen der Schulen betrifft, geht Hemmer davon aus, dass diese nicht zu dramatischen Verwerfungen in den Bildungskarrieren führen würden. Wichtig sei es in Zukunft, dass die Kinder wieder verstärkt an den Unterrichtsstoff herangeführt werden, deren Eltern während der Isolation nicht so viele Möglichkeiten haben, ihre Kinder zu unterstützen.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt