Zuletzt aktualisiert am
Nach Attentat in München: Gewerkschaft ver.di gedenkt auch in Bayreuth
von bt-Redaktion
Eine Woche nach dem Angriff auf eine ver.di-Veranstaltung, bei dem zwei Menschen, die Mutter Amel (37) und ihre Tochter Hafsa (2), ums Leben kamen, ruft ver.di Oberfranken-Ost heute in Bayreuth zur Gedenkveranstaltung auf. Gemeinsam wollen wir trauern, innehalten und Solidarität zeigen.
Jede Mitwirkende trug Blumen, um ihre solidarische Botschaft zu übermitteln. Ehrfurchtsvoll standen die Teilnehmer:innen vor dem ver.di-Büro auf der Bahnhofstraße und setzten mit ihrer Präsenz ein Zeichen des Zusammenhalts. Gleichzeitig stellten sie sich gegen die Instrumentalisierung dieser Tragödie durch die Politik.
Emotionale Worte der Bezirksgeschäftsführerin
„Die zwei Blumen, die jede:r trug, sind ein Symbol für die beiden verlorenen Leben“, erklärte Karimi-Krause. „Wir trauern um unsere Kollegin Amel und ihre zweijährige Tochter Hafsa. Ihr Tod erfüllt uns mit unendlicher Trauer.“
Bezirksgeschäftsführerin Tina Karimi-Krause äußerte mit Tränen in den Augen, dass die roten Nelken traditionell für die Gewerkschaftsbewegung stehen, während „die weißen Rosen den Ausdruck unserer Trauer symbolisieren“.
Der Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung
Der tragische Vorfall, der sich am 13. Februar ereignete, war der erste Angriff auf eine gewerkschaftliche Veranstaltung in der Nachkriegsgeschichte. Viele Tausend Menschen hatten an diesem Tag ihr demokratisches Grundrecht auf Streik ausgeübt, als ein Attentäter brutal in den Demonstrationszug fuhr und dabei zahlreiche Menschen verletzte und zwei Menschen tötete.
Gemeinsame Kraft in der Trauer
„Unser Schmerz ist unermesslich“, sagte Karimi-Krause. „Doch Solidarität, Gemeinschaft und Mitgefühl sind die Kräfte, die uns durch diese schweren Tage tragen werden.“ In diesen dunklen Stunden ist der Zusammenhalt unter den Gewerkschafter:innen wichtiger denn je.
Ein klares Zeichen gegen Extremismus
Stefan Winnerlein, Geschäftsführer von IG Metall Ostoberfranken, betonte, dass sie den feigen Angriff aufs Schärfste verurteilen. „Wir lassen uns vom Terror nicht davon abhalten, unsere Kernaufgaben als Gewerkschaft wahrzunehmen und für die Rechte der Beschäftigten zu kämpfen“, sagte er.
Solidarität für die Opfer
Beide Redner:innen hoben hervor, wie wichtig es ist, den Opfern und ihren Familien in dieser schweren Zeit Solidarität zu zeigen. „Wir fordern ein Ende der Fremdenfeindlichkeit und eine sichere, friedliche Gesellschaft“, schloss Winnerlein.
Was bleibt
Die Veranstaltung endete mit der Einladung, Blumen am Ort der Trauer neben dem Eingang zum ver.di-Büro abzulegen. Dort standen zwei ver.di-Flaggen, zwei Schilder, Kerzen sowie ein Haufen roter Nelken und weißer Rosen.
„Kämpfen wir für Amel, für Hafsa und für alle, die in München Opfer dieser Gewalttat wurden“, ermutigte Karimi-Krause die Anwesenden bis in die Abendstunden hinein. „Kämpfen“ bedeutet jedoch, solidarisch zu handeln, für Menschlichkeit einzutreten und sich für die Werte des Zusammenhalts und der Gleichheit einzusetzen.