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Protestaktion

Umstrittenes Verteilen von Lebensmitteln in Bayreuth heute abgesagt

Der Aufstand der letzten Generation in Bayreuth hat die geplante Verteilung von Lebensmitteln am 18. Februar 2022 kurzfristig abgesagt.

Der Aufstand der letzten Generation hatte am 16. Februar angekündigt, kostenlose Lebensmittel in Bayreuth zu verteilen – direkt vor einem großen Discounter nahe der Innenstadt.

Daraus wird nichts. Die umstrittene Aktion am Freitag (18. Februar 2022) wurde kurzfristig abgesagt.

Update vom 18. Februar 2022 um 09:57 Uhr: Aktion gegen Lebensmittelverschwendung in Bayreuth abgesagt

Die Aktivisten vom “Aufstand der letzten Generation” in Bayreuth werden am Freitag (18. Februar 2022) keine kostenlosen Lebensmittel verteilen. Die Aktion wurde am Vormittag kurzfristig abgesagt. Geplant war die umstrittene Verteilung vor dem Aldi-Markt in der Tunnelstraße hinter dem Bahnhof.

“Das war doch alles relativ kurzfristig”, sagt Sprecher Luca Thomas dem bt auf Anfrage, als er die Absage erklärt. “Das war bisher nur halb vorbereitet. Deshalb haben wir uns nicht mehr gut dabei gefühlt”, erklärt er. Er bezieht sich dabei auch auf die Sperrung der Bismarckstraße. Die Blockade sei zu leicht zu umfahren gewesen, wie er findet.

Thomas gibt zu, dass durchaus Druck von außen auf den Aktivisten aus Bayreuth lastet. Dieser komme nach eigenen Angaben jedoch nur von der Straßenblockade, als sich zwei Aktivisten auf dem Wittelsbacherring festklebten. Wegen dem Verteilen von Lebensmitteln, die die Gruppe mutmaßlich aus Containern besorgt hat, empfindet er keinen Druck.

Mit der Polizei habe es Mitte der Woche ein Kooperationsgespräch gegeben. Dabei sei es Thomas zufolge nur um die umstrittene Straßensperre gegangen, nicht um die jetzt abgesagte Verteilaktion.

Erstmeldung vom 16. Februar 2022 um 15:24 Uhr: Protest in Bayreuth gegen Verschwendung von Lebensmitteln

Zweimal legten Aktivisten am Dienstag (15. Februar 2022) des sogenannten Aufstands der letzten Generation in Bayreuth den Verkehr lahm. Sie blockierten Straßen. So sollte auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam gemacht werden.

Nun hat das bt erfahren: Die Aktivisten planen in Bayreuth bereits die nächste Aktion.

Nicht schlecht staunten Autofahrer am Dienstag, als sie sahen, warum auf der Straße nichts mehr ging: Gleich zweimal haben Aktivisten des sogenannten Aufstands der letzten Generation mit einer Straßenblockade gegen die Verschwendung von Lebensmitteln protestiert. Hier geht es zur Meldung der Protestaktionen.

Vier Personen mit Protest-Plakaten auf der Straße, zwei bis drei Leute drumherum zur Information der Verkehrsteilnehmer und für Fotos. Gegen 8:00 Uhr morgens in der Bismarckstraße und gegen 18:30 Uhr auf dem Wittelsbacherring ging eine Zeit lang gar nichts mehr.

Nun hat ein Aktivist dem bt die nächste Aktion der letzten Generation Bayreuth angekündigt – und die findet bald statt.

Straßensperre in Bayreuth: So bewertet der Aufstand der letzten Generation seinen Protest

“Am Wittelsbacherring abends hat die Aktion besser funktioniert”, bilanziert Luca Thomas die Straßensperre. Warum? “Weil es dort im Vergleich zur Bismarckstraße für die Autofahrer schwieriger war, die Straßenblockade zu umfahren.” Völlig undurchlässig war die Sperre allerdings nicht: “Für medizinische Notfälle ließen wir eine Rettungsgasse frei. Deshalb haben wir uns auf dem Wittelsbacherring auch nur am Rand der Straße festgeklebt“, wie Thomas betont. Lesen Sie auch: An genau dieser Stelle wurde Mitte Dezember ein 95-jähriger Mann von einem Auto überfahren.

Dass die Sperre “nur” am Rand der Fahrspur bestand – das bestätigt Matthias Potzel vom Polizeipräsidium Oberfranken dem bt. Alle Blockierer haben von der Polizei eine Strafanzeige wegen Nötigung zu erwarten. Potzel relativiert dem bt gegenüber allerdings auch: Sollte es wirklich zu einem Notfall kommen und die Straße auch nur mit leichter Verzögerung passierbar sein, ” dann steigen wir ganz schnell ein in ein strengeres Strafmaß.”

Nächste Protestaktion in Bayreuth geplant: Hier soll sie stattfinden

Thomas will für sich und seine Mitaktivisten argumentieren, “dass wir nur bei Rot für die Autos die Straße blockiert haben.” Nach seiner Sichtweise handele es sich lediglich um einen Eingriff, nicht jedoch einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.

Und das nächste Vorhaben kündigt Thomas gegenüber dem bt auch schon an: “Wir wollen Lebensmittel verschenken.” Am Freitag, den 18. Februar 2022, soll die Aktion wohl beim neuen Aldi-Discounter hinter dem Bahnhof in der Tunnelstraße steigen. Auch so soll ein Zeichen gegen Verschwendung gesetzt werden. Ob die Lebensmittel aus Containern gestohlen werden, will Thomas nicht bestätigen. Dementieren will er es aber auch nicht. Auch interessant: Eine andere Form des Protests in Bayreuth wurde Ende Januar beendet.