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Bayreuth

Nach Pumuckl-Ampel in München: Neuer Anlauf für Wagner-Ampel in Bayreuth

In München gibt es nun eine Pumuckl-Ampel. Auch in Bayreuth gab es bereits Pläne für eine besondere Ampel – damals ohne Erfolg. Doch jetzt gibt es einen neuen Anlauf.

An einer Ampel in München zeigt jetzt Pumuckl an, wann Fußgänger die Straße überqueren dürfen und wann nicht. Die Stadt hat den Kobold in der Nähe der ehemaligen Meister-Eder-Werkstatt als Ampelmännchen eingesetzt.

Antrag aus dem Jahr 2019 wollte Wagner auf der Ampel sehen

Wer in Bayreuth auf eine Fußgängerampel müsste, war einigen Stadträten schon vor nun fast sechs Jahren klar: Richard Wagner natürlich. Die Stadträte Stephan Müller (BG), Klaus Wührl-Struller (Bündnis 90/die Grünen), Christa Müller-Feuerstein und Halil Tasdelen (SPD) beantragten damals, vier Ampeln in Bayreuth mit einem Motiv von Künstler Matthias Ose zu Wagner-Ampeln zu machen. Die Idee: Die Ampeln sollten Fußgängern entlang der Bahnhofstraße und Bürgerreuther Straße den Weg vom Hauptbahnhof bis zum Festspielhaus weisen. So wüsste man: Wenn ich Wagner auf der Ampel sehe, bin ich auf dem richtigen Weg zum Festspielhaus. Laut dem Antrag aus dem Jahr 2019 sollten die Ampeln an folgenden Straßen „wagnerisiert“ werden: Carl-Schüller-Straße, Feustelstraße, Meistersingerstraße und Nibelungenstraße.

Vorschlag scheiterte an Vorgaben des Freistaats

Gescheitert ist der Vorschlag damals an einer Vorgabe des Freistaats Bayern, auf die sich die Regierung von Oberfranken auch schon berief, als sie eine Sams-Ampel in Bamberg ablehnte (Die Sams-Ampel steht dort nun auf einem Spielplatz). Der Grund: Es sei unklar, ob „der verbindliche Rechtscharakter der verkehrsrechtlichen Anordnung“ unzweifelhaft bestehe, wenn statt dem neutralen Piktogramm ein Symbol aus der Unterhaltung aufleuchte. die Befürchtung ist also, dass Fußgänger so eine Ampel vielleicht weniger ernst nehmen könnten.

Neuer Anlauf zum 150-jährigen Festspiel-Jubiläum

Stadtrat Stephan Müller (BG) möchte den Antrag nun, da Pumuckl den Fußgänger-Verkehr in München regelt, wieder einbringen, wie er im Gespräch mit der Redaktion bestätigt. „Das 150-jährige Festspiel-Jubiläum nächstes Jahr wäre doch ein schöner Anlass für Wagner-Ampeln in Bayreuth“, sagt Müller.

Die Innenministerien der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen sehen die Sache übrigens schon lange anders als der Freistaat. In Mainz gibt es zum Beispiel eine Mainzelmännchen-Ampel, in Emden verschiedene Otto-Ampeln und in Friedberg in Hessen eine Elvis-Ampel.

Präzedenzfall Pumuckl?

Jetzt ist ja Pumuckl, Lieblingsbeschäftigung „Schabernack“, nicht der verlässlichste Berater. Ein Autoritätsproblem für die Münchner Fußgängerampeln scheint es aber trotzdem nicht zu geben. Und wenn nun in München Pumuckl als Ampelmännchen erlaubt ist, dann sollte doch Wagner in Bayreuth kein Problem sein, oder?