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Bierschoff beim Becher-Bockbieranstich in Bayreuth
Zum Zweiten mal wurde in der Becher Bräu das Bockbierfest gefeiert. Ein besonderer Ehrengast eröffnete die Veranstaltung: Der Bierschoff
Volles Haus
Dass das Becherbräu Bockbierfest eine Bayreuther Tradition werden dürfte, wurde gestern Abend deutlich, als der Festsaal des Brauereigaststätte schon kurz nach Einlassbeginn voll besetzt war. Da Chefin Cortney Hacker leider aus gesundheitlichen Gründen nicht wie gewohnt die Organisation des Abends führen konnte, hatte Braumeister Johnny Hacker alle Hände voll zu tun, um dem Ansturm herr zu werden. Doch sein fleißiges Team aus Servicekräften und unerschütterlichen Schankkellnern an der Zapfanlage haben den Abend professionell über die Bühne gebracht. Schon vor dem offiziellen Anstich wurde fleißig bestellt.
Der Bierschoff klärt über Bockbier auf
Seit annähernd zehn Jahren pilgert, predigt, salbt und segnet der „bierrufene“ Tobirius Cervisius Atzus Maximus der Erste, kurz der Bierschoff, durch Franken und die Welt um den Menschen die frohe Kunde des Bieres zu überbringen.
Zum Anlass des Bockbieranstiches bei Becher erzählte der Bierschoff einige interessante Anekdoten zum Bockbier selbst, woher der Name stammt, und warum dieser Bier-Stil in der fränkischen Bierkultur so relevant ist.
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Einbeck – Einpöck – Ein Bock
Nach der Erzählung des Bierschoffs, wurde der stark alkoholhaltige Bierstil ursprünglich in der Hanse-Stadt Einbeck mit obergäriger Hefe gebraut. Der hohe Alkoholgehalt diente zum Haltbarmachen des Exportbieres. Aufgrund der großen Beliebtheit des Einbecker Bieres beschloss der Bayerische König (welcher ist nicht bekannt) sich einen Einbecker Braumeister einzukaufen, damit der süffige und für Feste sehr geeignete Bierstil stets in Bayern verfügbar sein würde. Durch den fränkischen Dialekt wurde aus der Bezeichnung „Einbecksches Bier“ über „Einpöcksches Bier“ im Laufe der Zeit „Ein Bockbier“
Flüssiges bricht Fasten nicht
Doch damit sind die Legenden, die der Bierschoff gestern Abend erzählte noch nicht zu Ende. Er erklärte auch, warum die Herbst- und Wintermonate Bockbier-Zeit sind. Dass die mittelalterlichen Mönche gerne Bier tranken um ihre Fastenzeit zu überstehen ist wohl hinreichend bekannt. Im Mittelalter gab es allerdings nicht nur die Fastenzeit vor Ostern, sondern auch vor Weihnachten. Zu dieser Zeit sollen sich die Mönche gerne dem Bockbier bedient haben, um ihren Kalorienbedarf zu decken. Allerdings wurde die Frage aufgeworfen, ob das Bockbier aufgrund seines hervorragenden Geschmacks und Süffigkeit nicht dem Buße-Gedanken gegenüberstand. Also wurde ein Wagen mit Fässern voll Bockbier nach Rom geschickt, damit der Papst selbst urteilen sollte, ob das Bier für die Fastenzeit geeignet sei. Durch den langen Weg, die Temperaturen südlich der Alpen und die nicht vorhandene Pasteurisierung wurde dass Bier aber sauer. Und so kam es, dass der Papst nachdem er das gekippte widerwärtig verkommene Bier gekostet hatte, den Erlass verkündete: „Flüssiges bricht Fasten nicht“, denn ein derart grauenhaftes Getränk sei für die Mönche die wahre Buße.
Ein runder Abend
Nach der Einführung durch den Bierschoff wurden dann von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die versprochenen Freibierfässer angestochen und verteilt während unter Anleitung des Bierschoffs noch ein „Prosit der Gemütlichkeit“ gesungen wurde. Danach machten „Willie and the Playboys“ Stimmung. Alles in allem ein gelungener Abend für Bierliebhaber.











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