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Mehr Lebensraum für Singvogel und Fledermaus: 120 neue Nistkästen in Bayreuth
von bt-Redaktion
Im beliebten Naherholungsgebiet Studentenwald sowie in Teilen der Innenstadt hat die Stadt Bayreuth in den vergangenen Wochen rund 120 neue Nistkästen anbringen lassen. Ziel der Aktion unter Leitung des Stadtgartenamts ist es, die Artenvielfalt zu fördern und heimischen Tierarten neue Brut- und Rückzugsräume zu schaffen.
Ursprünglich war die Anschaffung von etwa 100 Nistkästen geplant. “Dank eines Rabatts der Firma Hasselfeldt konnten wir letztlich sogar 120 Kästen anschaffen – davon viele im Studentenwald, aber auch 20 in der Innenstadt”, erklärt Wolfram Schulze vom LBV.
Ideale Bedingungen für verschiedene Arten
Im Studentenwald wurden die Nistkästen in unterschiedlichen Höhen und mit großzügigem Abstand zueinander angebracht, um den Bedürfnissen verschiedener Arten gerecht zu werden. “Während Singvögel eher vereinzelt brüten, bevorzugen Fledermäuse eng beieinander liegende Quartiere, da sie während der Aufzucht ihrer Jungen gerne den Ort wechseln”, so Schulze.
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“Viele bisherigen Kästen im Studentenwald sind in die Jahre gekommen und nicht mehr funktionsfähig. Es war höchste Zeit für neue Nistmöglichkeiten”, betont Stadtgartenamtsleiter Robert Pfeifer. Da regelmäßig alte Bäume gefällt werden müssen – aus Sicherheitsgründen, wie Pfeifer erklärt – sei ein künstlicher Ersatz besonders wichtig.
Auch Innenstadt und Schulen beteiligt
Neben dem Studentenwald wurde auch die Bayreuther Innenstadt mit neuen Nistkästen ausgestattet. “Einige davon werden heute durch Grundschulen abgeholt und selbstständig angebracht. Die Nachfrage war höher als gedacht”, so Oberbürgermeister Ebersberger.
Besonders wichtig ist ihm dabei der Schutz der Spatzen. “Früher waren Spatzen in der Innenstadt allgegenwärtig. Heute fehlen ihnen Nistmöglichkeiten, deshalb möchten wir mit den Kästen gezielt helfen”, so Ebersberger weiter.
Auch die GEWOG, die Bayreuther Wohnungsbaugesellschaft, beteiligt sich künftig. Bei Neubauprojekten sollen standardmäßig Nistkästen mitgedacht und installiert werden, um auch in Wohngebieten Lebensräume zu schaffen.
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Langfristige Pflege sichergestellt
Damit die Kästen dauerhaft genutzt werden können, übernimmt der LBV auch deren regelmäßige Reinigung. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf rund 5.000 Euro – ein Betrag, der durch die Erbschaft und den gewährten Rabatt problemlos gestemmt werden konnte.
Ein Mehrwert für Mensch und Tier
Nicht nur Tiere profitieren: Auch Spaziergänger und Naturfreunde im Studentenwald sollten durch die neuen Nistkästen Freude haben. “Viele Kästen befinden sich in der Nähe von Wegen. Vielleicht lassen sich die gefiederten Bewohner bald gut beobachten – das wäre auch für Besucher ein schönes Erlebnis”, so Pfeifer abschließend.