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Fasching

Magere Faschingspläne für Bayreuth: “Mehr Frohsinn wäre dringend nötig”

Das bt hat nachgefragt, wie die Faschingsgesellschaften in Bayreuth die fünfte Jahreszeit trotz Pandemie begehen wollen.

Frohsinn, Heiterkeit und närrische Späße – die Corona-Pandemie droht, der fünften Jahreszeit auch im Jahr 2022 ein jähes Ende zu bereiten, ehe sie ihren Zauber voll entfaltet hat.

Eine weiterhin unbeständige Pandemielage stellt auch Bayreuths Faschingsgesellschaften vor Probleme. Das bt hat nachgefragt, was Corona für die Faschingsplanung in diesem Jahr konkret bedeutet.

Fasching in Bayreuth: Planung bleibt nicht lange bestehen

“Nachdem die anderen Faschingsvereine beschlossen haben, keine Veranstaltungen abzuhalten, ist es für uns natürlich auch ziemlich schwer, etwas auf die Beine zu stellen, so Gabi Galonska von den Bayreuther Hexen. “Es macht wenig Sinn, etwas zu organisieren, wenn von vornherein klar ist, dass die anderen nicht kommen”, sagt Galonska weiter. Man habe daher vor, auf der Vorstandssitzung in der kommenden Woche die Gegebenheiten zu klären und eventuelle Alternativen auszuloten. Auch interessant: Das sind die historischen Hintergründe des Bayreuther Faschingsbrauchtums.

Die Planung halte letztlich immer nur bis zu den nächsten Beschlüssen. “Es ist schwer, vorauszuplanen, denn eigentlich müssen wir bei jeder Ministerpräsidentenkonferenz damit rechnen, dass unsere Vorbereitungen über den Haufen geworfen werden”, sagt Galonska im Gespräch mit dem bt.  Im Vorstand der Bayreuther Hexen gebe es die Überlegung, die Feierlichkeiten zu einem anderen Zeitpunkt nachzuholen. Für digitale Sitzungen fehlen dem Verein aufgrund seiner vergleichsweise geringen Mitgliederzahl von 150 Personen die Mittel und Möglichkeiten. Dennoch wolle man die Brauchtumspflege erhalten, dies sei ein wesentliches Ziel der Hexen.

“Mehr Frohsinn wäre dringend notwendig, um schweren Zeiten wie diesen zu begegnen”, sagt Galonska im Hinblick auf die Coronapandemie. “Die Auflagen machen uns nicht leicht, weswegen wir sehr hoffen, dass sich die Lage global möglichst bald wieder legt.”

Schwarz-Weiß sieht schwarz

“Wir haben unsere Gala-Sitzung sowie die Kindersitzung in diesem Jahr leider absagen müssen”, sagt Markus Roßner von der Bayreuther Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß e.V im Gespräch mit dem bt. “Ein Prinzenpaar haben wir zwar, aber unter den gegebenen Umständen sind unsere gewohnten Veranstaltung leider so nicht möglich.”

Die Motivation sei bei vielen Mitgliedern im Keller, denn solange keine klare Perspektive besteht, sehen einige keinen Sinn in Training und Organisation. “Aktuell zählen wir zwar noch rund 300 Mitglieder, aber es sind derzeit durchschnittlich ein bis zwei Austritte die Woche von Leuten, die unter den gegebenen Umständen einfach keine Lust mehr haben.”

Auch wenn man alle eigenen Veranstaltungen abgesagt habe, behalte man sich dennoch vor, auf die Einladungen anderer Vereine zu reagieren. Dies hänge aber vom Infektionsgeschehen ab, welches “so etwas im Moment leider nicht zulässt”, so Roßner. Vorstandssitzungen gebe es noch regelmäßig. Diese fänden nicht selten auch per Zoom statt.

“Wir überlegen derzeit, ob wir am Frühjahresende vielleicht eine Veranstaltung für unsere Jugendlichen auf die Beine stellen”, sagt Roßner. Da der Aschermittwoch am 2. März 2022 allerdings das Ende der Faschingsfeierlichkeiten markiert, würde das Tanzevent – insofern es denn zustande käme – ohne Kostüme stattfinden.