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Feuerwehr

Bindlach: 8,8 Millionen Euro für ein Feuerwehrhaus sind zu teuer – diese Einsparungen werden gemacht

Die Bindlacher Feuerwehr soll ein neues Feuerwehrhaus bekommen. Allerdings nicht für knapp 8,8 Millionen Euro. Denn soviel würde es nach dem aktuellen Plan wohl kosten. 

In Bindlach soll ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden, gegenüber vom neuen Edeka-Markt. Doch nach dem aktuellen Plan kostet das über 8 Millionen Euro. Und das ist zu teuer für die Gemeinde. Im Kreis Bayreuth haben Feuerwehren für die Corona-Krise Schutzmaterial bekommen.

Knapp 8,8 Millionen Euro für Bindlacher Feuerwehrhaus

Deswegen hat Bürgermeister Christian Brunner gemeinsam mit dem Architektenbüro und der Feuerwehr darüber diskutiert, an welchen Stellen Einsparungen vorgenommen werden können. Und dabei kam eine lange Liste heraus. Brunner stellt gleich zu Beginn klar, dass er verschiedene Feuerwehrhäuser im Umkreis besichtigt und Feuerwehrleute nach Tipps für den Neubau in Bindlach gefragt habe. “Alle haben eins gesagt: ‘Spart nicht an der Lagerhalle.’ Die Feuerwehr in Tirschenreuth hat erst ein neues Feuerwehrhaus bekommen und selbst denen langt der Platz nicht aus”, sagt Brunner. Dafür werden an anderer Stelle Einsparungen vorgenommen. Denn das Feuerwehrhaus würde nach dem ursprünglichen Plan 8.796.242 Euro kosten. Und das sei sehr teuer, vor allem weil nicht klar sei, wie sich der Haushalt durch die Corona-Pandemie entwickeln würde, sagt Brunner.

Bindlacher Feuerwehr muss Abstriche machen

Nun müssten Abstriche gemacht werden. Eigentlich wollte die Feuerwehr einen Turm mit einer Zisterne haben. Da dieser aber für den Feuerwehrdienst nicht zwingend notwendig sei, könne dieser eingespart werden, laut Bürgermeister. Somit spare sich die Gemeinde 254.000 Euro. Jedoch sollen die Leerrohre so verlegt werden, dass Turm und Zisterne zu einem späteren Zeitpunkt problemlos nachgerüstet werden können.

Ein weiterer Punkt auf der Liste war der Einbau eines Aufzugs, mit welchem die Sozialräume im Obergeschosse erreicht werden sollten. Der Gedanke der Bindlacher Feuerwehrleute war, dass Kameraden im Rollstuhl so trotzdem noch an Zusammenkünften teilnehmen könnten. Allerdings beeinträchtige das Fehlen des Aufzugs die Feuerwehrarbeit an sich nicht, weswegen er vorerst eingespart werden könne, erklärt Brunner. Kostenersparnis: 60.000 Euro. Auch hier war es dem Bürgermeister wichtig zu betonen, dass der Aufzug noch nachgerüstet werden kann.

Braucht ein Feuerwehrhaus Photovoltaik?

Außerdem wird eine Photovoltaikanlage im Wert von 100.000 Euro eingespart. Das findet allerdings einer der Gemeinderäte alles andere als gut. Denn im Sinne der Klimaneutralität sollte darauf nicht verzichtet werden. Auch der Sanitärbereich werde um die Hälfte reduziert, sodass sich 17.000 Euro einsparen lassen. Nachdem weitere kleinere Bauteile eingespart werden, kostet das Feuerwehrhaus noch 8.122.940 Euro brutto. Obwohl die Abstriche zusammen mit der Feuerwehr Bindlach besprochen wurden, ist diese alles andere als glücklich damit, denn das ganze Raumkonzept stammt von den Brandbekämpfern. “Wir stimmen dem zähneknirschend zu”, sagt ein Sprecher dazu. “Das Feuerwehrhaus ist kein einfaches Thema”, stellt Bürgermeister Christian Brunner fest. Bis auf zwei Gemeinderäte stimmten alle für die Einsparungen.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler