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Bauarbeiten

Erweiterungsbau des Landratsamts Bayreuth wird anders gebaut als beschlossen

Der Erweiterungsbau des Landratsamtes Bayreuth wird nicht so gebaut wie ursprünglich geplant. Das hat der Kreisausschuss am Montag (5. Juli 2021) beschlossen.

Im März 2020 hat der Kreisausschuss des Landkreises Bayreuth einen Grundsatzbeschluss zum Erweiterungsbau des Landratsamtes gefasst. Die beschlossene Ausführung zu diesen Kosten ist nun nicht mehr haltbar. Das hat der Kreisausschuss am Montag (5. Juli 2021) beschlossen.

In Holzrahmenbauweise sollte der dreistöckige Erweiterungsbau des Landratsamtes Bayreuth entstehen und 6,9 Millionen Euro sollte dieser kosten. Auch einen Kindertagestreff sollte er beherbergen. Daraus wird nun nichts – zumindest nicht in diesen Zahlen. Den Grundsatzbeschluss aus dem letzten Jahr hat der Kreisausschuss in der aktuellen Sitzung kassiert.

Erweiterungsbau am Landratsamt: Preisanstieg bei Rohstoffen noch nicht am Ende

Ursache für die Anpassung der Pläne zum Erweiterungsbau sind vor allem zwei Gründe. Zum einen wären da die Baukostensteigerungen. Stand März dieses Jahres würde der Erweiterungsbau in der beschlossenen Holzrahmenbauweise 8,19 statt der beschlossenen 6,9 Millionen Euro kosten. Zudem ist ein Ende des coronabedingten Preisanstieges bei den Rohstoffen derzeit nicht absehbar – die 8,19 Millionen Euro müssen keineswegs das Ende der Fahnenstange sein, heißt es in der Sitzung des Kreisausschusses.

Aus wirtschaftlichen Gründen solle deshalb auf die Holzbauweise verzichtet werden. Stattdessen soll der Erweiterungsbau in Stahlrahmen-, Massiv- und Modularbauweise entstehen – bei Kosten, die bestmöglich zu kontrollieren seien.

Stark gestiegener Raumbedarf im Landratsamt Bayreuth

Der andere Grund sei die Personalsituation im Landratsamt. „Der Raumbedarf ist weiter gestiegen“, sagte Stefan Merkel von Landratsamt Bayreuth. Ende 2018 arbeiteten dort 295 Mitarbeiter, aktuell sind es 364. Weitere Mitarbeiter sind perspektivisch wahrscheinlich.

Ein Gros auf den Mehrbedarf entfalle auf das Gesundheitsamt. Ursprünglich wurde der Bau mit 63 Räumen geplant. Der Raumbedarf wurde jedoch fortgeschrieben, wie Merkel berichtete. Aktuell würden coronabedingt 93 Räume benötigt.

Bereits Anfang des Jahres hat das Landratsamt Bayreuth zusätzliche Räume für den erhöhten Bedarf des Gesundheitsamtes angemietet.

Zwei Optionen zum Einsparen von Büroräumen beim Erweiterungsbau des Landratsamtes Bayreuth

Zwei Optionen seien laut Merkel denkbar, um Büroräume einzusparen. Zum einen könnte der festgestellte Mehrbedarf an Räumen gestrichen werden. Die Reserve von fünf Büroräumen würden Sparzwang genauso zum Opfer fallen wie die Umwandlung von sieben Büros in Kopierräume im Bestandsbau.

Die andere Option heißt Homeoffice. In der Corona-Pandemie bereits angewendet, könnte es auch danach vermehrt zu Heimarbeit kommen. Merkel schränkt jedoch ein: „Von der Abwesenheit mehrerer Mitarbeiter könne man jedoch nicht zwingend die Anzahl der Büroräume stark begrenzen. Bei uns gibt es Parteienverkehr. Dafür braucht es immer eine gewisse Anzahl an Räumen.“

Erweiterungsbau am Landratsamt – so hat der Kreisausschuss beschlossen

Der beschlossene dreistöckige Bau weist circa 60 neue Büros auf. Mehr wären besser. Ein vierstöckiger Erweiterungsbau am Landratsamt könne circa 84 Büros beherbergen. Der Kreisausschuss kippte den Beschluss zum dreistöckigen Bau bei vier Gegenstimmen.

Der Erweiterungsbau soll zwar in drei Stockwerken errichtet werden, eine funktionale und kostengünstige Erweiterung um ein viertes Stockwerk soll bei Bedarf realisierbar sein.

Wenige Tage zuvor hat das Landratsamt Bayreuth einen Appell wegen der Impfsituation formuliert.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit