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Fichtelgebirge

Ochsenkopf zieht nach Ski-Saison Bilanz: “Wechselbad der Gefühle”

Der Ochsenkopf hat eine durchwachsene Ski-Saison hinter sich. Nun sollen die neuen Zehner-Gondeln den alten Sessellift ersetzen.

Tauwetter und Regen haben die Ski-Saison am Ochsenkopf und den umliegenden Liften im Fichtelgebirge getrübt. Doch der Blick in die Zukunft bleibt optimistisch.

Das bt hat mit Andreas Munder, dem Tourismus-Chef am Ochsenkopf, über die Bilanz gesprochen.

Ausgerechnet in den Ferien schlechtes Wetter

Die Nordabfahrt am Ochsenkopf ist seit Dienstag, den 14. März 2023, gesperrt. Die Seilbahn am Nordhang hatte am gestrigen Sonntag, den 19. März 2023, ihren letzten Tag. Die Betreiber haben nun Bilanz nach der Ski-Saison gezogen. “Es war ein Wechselbad der Gefühle”, sagt Andreas Munder, Chef der Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf. “Die Saison ging gut los, aber über Weihnachten war Tauwetter angesagt.”

Im Januar waren die Pisten am Ochsenkopf drei Wochen lang geschlossen, so Munder. Dann kam neuer Schnee. “Bis in den März hinein lief es anschließend ganz gut. Außer in den Bayerischen Faschingsferien.” Da war Skifahren wieder nicht möglich. Allerdings waren die Pisten laut Munder glücklicherweise noch geöffnet, als Thüringen, Sachsen und Berlin ihre Winterferien hatten und von dort Besucher kamen.




Viel Betrieb am Ochsenkopf und in Mehlmeisel – wenn die Lifte liefen

Die Ski- und Snowboardfahrer konnten damit an vergleichsweise wenigen Tagen den Ochsenkopf nutzen. Durchschnittlich sei das Skifahren in früheren Saisons an 20 bis 30 Tagen mehr möglich gewesen, sagt Munder gegenüber dem bt. So gab es an der Nord-Abfahrt des Ochsenkopfs in der vergangenen Saison 55 Ski-Tage, am Süd-Hang 20 Tage. Der Klausenlift in Mehlmeisel hatte an 30 Tagen geöffnet, der Skilift in Neubau an 24 Tagen.

Das Skifahren war zwar an vergleichsweise wenigen Tagen möglich – aber wenn es möglich war, kamen viele Wintersportler. “Selbst unter der Woche war viel Betrieb am Ochsenkopf”, sagt Munder. Auch der Flutlicht-Betrieb in Mehlmeisel habe stets viele Ski- und Snowboard-Fahrer angezogen. Ein positiver Trend nach den Corona-Jahren, in denen die Ski-Lifte lange Zeit stillstanden. “Die Begeisterung war wieder da.” Außerdem konnten die Ski-Schulen nun wieder normal unterrichten. “Das ist wichtig für uns, weil wir auch ein Gebiet für Anfänger sind.”

Auch die Betten-Statistik weist eine positive Entwicklung auf im Vergleich zur vergangenen Saison, die noch von Corona gezeichnet war. 21.692 Übernachtungen zählten die Tourismus-Betriebe in Bischofsgrün, Fichtelberg, Mehlmeisel und Warmensteinach im Januar 2023. Im Januar 2022 waren es 18.622 Übernachtungen.

Winterwandern und neue Gondeln geplant

Nicht nur Skifahrer tummelten sich diesen Winter im Fichtelgebirge. Der Deutsche Winterwandertag fand im Januar beim Ochsenkopf statt – das habe die Besucherzahlen in diesem Monat gerettet, so Munder. “Das heißt, dass wir uns weiterhin breit aufstellen müssen.” Für die nächste Saison seien wieder “Ochsenkopf-Winterwandertage” geplant.

Außerdem beginnt nun der Abbau des Nord-Lifts. Der Zweier-Sessellift soll weichen, Zehner-Gondeln sollen ihn ersetzen. Der Gondel-Lift soll dieses Jahr zu Weihnachten fertig sein, wenn die neue Ski-Saison beginnt. Im folgenden Jahr, 2024, soll der Südhang einen Gondel-Lift bekommen. 36 bis 37 Millionen Euro sind für die Neubauten an beiden Hängen insgesamt einkalkuliert.

Andreas Munder rechnet damit, dass mit den neuen Gondeln manche schon alleine aus Neugierde an den Ochsenkopf kommen werden. Außerdem seien Wintersportler teils nicht mehr am Ochsenkopf gefahren, weil der alte Sessellift störanfällig und windempfindlich sei. Die neuen Gondeln würden dieses Problem lösen. “Die Investition ist sehr wichtig”, sagt Munder. “Das wird viele an den Ochsenkopf locken.”