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onesto Tigers fühlen sich beim Wiederaufbau des Eishockeystandorts von der Stadt im Stich gelassen
Die onesto Tigers haben in einem eindringlichen offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Ebersberger schwere Vorwürfe gegen die Stadt Bayreuth erhoben. Oberbürgermeister Ebersberger wehrt sich: Die Vernetzung dauere eben. Er arbeite mit Hochdruck an dem Thema.
Hohes Engagement trifft auf bürokratische Blockaden
Die onesto Tigers betonen in ihrem Schreiben den enormen Aufwand, den sie seit der Übernahme des Standorts betrieben haben:
„Als Unternehmen, das im vergangenen Jahr den Eishockeystandort Bayreuth aus der Insolvenz heraus übernommen hat, haben wir dies mit hohem finanziellen und persönlichem Einsatz getan – im Vertrauen auf die zugesagte Unterstützung der Stadt Bayreuth, insbesondere vertreten durch Herrn Ulrich Pfeifer, berufsmäßiger Stadtrat und Leiter des Referats für Personal, Recht, öffentliche Sicherheit und Ordnung.“
Entgegen dieser Erwartungshaltung sehen sich die Tigers jedoch mit massiven Problemen konfrontiert. Es wird von einer faktischen Verweigerungshaltung gesprochen. onesto-Geschäftsführer Lünenborg betont er habe bereits vor Monaten um eine Vermittlung durch den Oberbürgermeister gebeten. Der wiederum gibt zu bedenken, dass die Koordination gerade in den Sommermonaten nicht einfach gewesen sei.
Ein Geflecht unkoordinierter Zuständigkeiten
Ein zentrales Problem stellt laut dem Brief das marode Bayreuther Eisstadion dar. Die mangelnde Koordination seitens der Stadtverwaltung wird als lähmend empfunden:
Anstatt gemeinsam Lösungen zu entwickeln, sehen wir uns bei nahezu jedem Anliegen mit bis zu sechs verschiedenen Ämtern konfrontiert – ohne eine koordinierende Stelle, die Verantwortung übernimmt oder Abläufe bündelt. Diese Zersplitterung lähmt alle Bemühungen um Verbesserung.“
OB sieht sich zu Unrecht am Pranger
Auf Nachfrage des Bayreuther Tagblatts betonte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger er arbeite mit Hochdruck an einer besseren Vernetzung der Akteure. Am kommenden Montag sei nach langer Planung endlich ein Termin mit den zuständigen Dienststellenleitern, der Polizei und ihm selbst geplant, um das Vorgehen abzustimmen. Ob die Tigers von diesem Treffen wussten, ist unklar. „Die Tigers nehmen an dem Treffen nicht teil, da geht es erstmal nur um die einzelnen Dienststellen. Daher wurden sie vielleicht nicht informiert“, so der OB.
Catering-Misere: Beschwerden der Zuschauer und abgelehnte Vorschläge
Ein konkretes Beispiel für die bürokratischen Hürden liefert der Bereich Catering, der in der vergangenen Saison zu erheblichen Zuschauerbeschwerden führte. Die Tigers schildern die Situation:
„Erlaubt sind im Stadion lediglich zwei Ausgabestellen – der Kiosk und der sogenannte Grillstand. Dort darf allerdings weder gegrillt noch frittiert werden. Alle unsere Alternativvorschläge wurden entweder abgelehnt oder mit der Auflage versehen, dass wir auf eigenes Risiko und eigene Kosten Gutachten erstellen.“
Der offene Brief stellt einen dringenden Appell an die Stadtspitze dar, die zugesagte Unterstützung endlich in die Tat umzusetzen und den Wiederaufbau des Eishockeystandorts Bayreuth aktiv zu fördern. Der Oberbürgermeister sieht die Sache anders: onesto müssen die Verpflegungsstände bewirtschaften. Dabei sind besondere Brandschutzvorgaben zu erfüllen. Der Oberbürgermeister betont, dass es durchaus noch weitere Möglichkeiten der Bewirtschaftung gebe – zum Beispiel im Eingangsbereich. Diese seien aber von onesto nicht beansprucht worden.
Könnte ein neues Einsstadion, das ja schon lange geplant ist, die Stimmung retten?
Ich hätte lieber heute als morgen ein neues Stadion – ohne Frage. Aber dann müsste beispielsweise das RWG warten und das ist ja keine Option. Unsere Pflichtaufgaben kommen zuerst!











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Archivbild: bt-Redaktion