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Bayreuth

Plattenladen in Bayreuth: Vor-Ort-Einkauf für Nischenprodukte bleibt bestehen

Ein Plattenladen, der seit 27 Jahren in Bayreuth besteht, zeigt, dass der Einkauf vor Ort für Nischenprodukte weiterhin attraktiv ist.

Seit 1995 betreibt Matthias Knörrer in Bayreuth das COAST2COAST, der durch den Vor-Ort-Verkauf von Nischenprodukten überlebensfähig ist.

Verkauf vor Ort

In den letzten Tagen haben wir von der Insolvenz von Galeria Kaufhof, einer großen Kaufhauskette, erfahren, darunter auch die Filiale in Bayreuth. Knörrer bleibt stabil und zuversichtlich, weil er sich auf ein bestimmtes Produkt konzentriert, das treue Kunden anzieht, die ein anhaltendes Interesse an Schallplatten haben.

Knörrer fügte hinzu, dass er seinen Laden nebenberuflich betreibt, weil der Umsatz unvorhersehbar sein kann, je nachdem, welche Trends gerade angesagt sind. Niemand weiß, wie sich die Hörgewohnheiten der Kunden entwickeln werden und welches Format die Hörer in Zukunft bevorzugen werden. Lesen Sie auch: Am 21. April 2023 öffnet das Redoutenhaus seine Pforten und vervollständigt damit den gesamten Opernhauskomplex.




Die Bevölkerung entscheidet, was sie hören will

Ein Grund für die vielversprechenden Verkaufszahlen der Schallplatte sei, dass die CD-Verkäufe so stark zurückgegangen seien. Der Vergleich fällt hier zu Gunsten der Schallplatte aus. Vergleicht man diese jedoch mit Downloads und Streaming, merkt man schnell, dass Vinyl ein Nischenprodukt ist. Die Anzahl der verkauften Schallplatten steigt natürlich ständig an, weil immer mehr Musikfans die Schallplatte „wiederentdecken“ und sogar junge Hörer trotz Spotify die Liebe zum Vinyl gefunden haben.

Außerdem ist die Schallplatte nie verschwunden, im Bereich Hip Hop und Techno war sie in all den Jahren nach wie vor sehr beliebt, aber in vielen kommerziellen Musikgenres einige Jahrzehnte lang weniger häufig produziert, weil die CD dominierte. Die Kosten für die Erstellung von physischen Aufzeichnungen sind hoch, bemerkte Knörrer. Neue Künstler können Videos und Songs kostenlos auf Kanäle wie YouTube hochladen und so ein weltweites Publikum erreichen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Tonaufnahmen kann das Publikum freier entscheiden, was es hören will. In der Vergangenheit haben Radio- und Fernsehsender durch eine Vorauswahl entschieden, was gesendet und damit beworben werden sollte. Die Bevölkerung hörte, was zur Verfügung gestellt wurde und was die Plattenfirmen bereit waren zu produzieren. Die Plattenindustrie investierte nur dann Geld in die Herstellung von Alben, wenn hohe Einnahmen zu erwarten waren. Natürlich gab es immer auch kleine unabhängige Labels und Bands, die sich allen Trends entgegen „IHRE“ Musik veröffentlicht haben, sagte Knörrer.