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Reichsbürger in Oberfranken: Polizei stürmt Schule und löst illegales Treffen auf

Reichsbürger haben sich am Samstag (5. Februar 2022) in Coburg in Oberfranken getroffen. Die Versammlung wurde in einer Schule aufgelöst.

Reichsbürger haben sich in Coburg in Oberfranken zu einer illegalen Versammlung in einer Schule getroffen. Die Polizei löste die Versammlung am Samstag (5. Februar 2022) auf.

Vorher hatte die Polizei das Gebäude umstellt.

Reichsbürger treffen sich illegal in Oberfranken

Reichsbürger in Coburg: Die Polizei aus Coburg löste am Samstagabend (5. Februar) ein illegales Treffen von Reichsbürgern in einer Coburger Schule auf. Das berichtet das Polizeipräsidium Oberfranken am Montag. Lesen Sie auch: Ein SEK hat eine illegale Schule in Franken in einer alten Mühle gestürmt.

Die Polizei wusste aufgrund umfangreicher Ermittlungen vorab von einem Treffen der Reichsbürger im Raum Coburg. Nur der genaue Ort des Treffens blieb bis zuletzt unklar. Die Polizei aus Coburg erhöhte daraufhin ihre Präsenz und führte am Samstagabend verstärkt Kontrollen auf Ein- und Ausfahrtstraßen durch. In diesem Zusammenhang verdichteten sich Anhaltspunkte, wonach die Zusammenkunft der Reichsbürger in der Rudolf-Steiner-Schule im Stadtteil Beiersdorf stattfinden soll.

Coburg: Reichsbürger in Schule erwischt

Als die Einsatzkräfte, unter denen sich auch ein Coburger Einsatzzug befand, gegen 20 Uhr das Schulgelände betraten, bestätigte sich der Verdacht. 55 Personen, die allesamt dem Milieu der Reichsbürger zuzuordnen seien, hielten sich im großen Saal der Schule auf. Mehrere Reichsbürger sind aus ganz Deutschland nach Coburg angereist.

Der Einsatzleiter und zugleich stellvertretende Dienststellenleiter der Coburger Polizei konnte in einem Gespräch mit der Schulleitung in Erfahrung bringen, dass diese keine Kenntnis von einer derartigen Versammlung hatte. Die Schulleitung machte sogleich vom eigenen Hausrecht Gebrauch. Der Rektor kündigte an, dass alle Teilnehmer des illegalen Treffens wegen Hausfriedensbruchs angezeigt werden und unverzüglich das Schulgelände zu verlassen haben.

Polizei umstellt Schule in Coburg

Die Polizisten umstellten währenddessen den Gebäudekomplex, kontrollierten die Personalien der Reichsbürger und verwiesen sie des Platzes. Jeden Teilnehmer des Treffens erwartet nun ein Strafverfahren. Auch interessant: Bei einem Feuer im Landkreis Coburg wurden ein Carport und zwei Autos Raub der Flammen.

Die Frage, wie die Personengruppe in das Schulgebäude gelangt war, ist nun Kern der polizeilichen Ermittlungen des Kommissariats für Staatsschutzdelikte der Kriminalpolizei Coburg. Diese arbeiten hierbei eng mit der Schulleitung zusammen. Es gibt derzeit keinerlei Hinweise, dass pädagogisches Personal der Schule, aber auch Büromitarbeiter daran beteiligt waren. Auf der Internetseite der Rudolf-Steiner-Schule distanzierten sich Schulleitung und Vorstand bereits klar von dem Vorfall und dem Gedankengut der Reichsbürgerbewegung.