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Ukraine-Krieg

“Quadratisch. Praktisch. Blut.”: Ritter Sport wegen Russland-Geschäft im Shitstorm – so katastrophal reagiert der Schokoladen-Gigant

Ritter Sport steht massiv in der Kritik. Der Schokoladenhersteller ist trotz Ukraine-Krieg weiter in Russland aktiv. Nun schaltet sich die Politik ein.

Ritter Sport und Russland – diese beiden Worte haben genügt, um aktuell einen gewaltigen Shitstorm loszutreten. Der Süßwarenhersteller aus Deutschland verkauft trotz des Kriegs in der Ukraine weiterhin Schokolade in Russland.

Die Empörung über diese wirtschaftlichen Interessen hat nun auch die Diplomatie erreicht. Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, äußerte sich auf Twitter mit drastischen Worten.

Ritter Sport in Russland: Ukrainischer Botschafter in Deutschland empört über Verkauf von Schokolade bei Putin

Ritter Sport verkauft weiter Schokolade in Russland. Während sich viele international tätige Unternehmen aus Russland verabschiedet haben, ist die Alfred Ritter GmbH & Co. KG. aus Waldenbuch bei Stuttgart weiter in Russland präsent. Das ruft viele Kritiker auf den Plan. Hier erfahren Sie mehr zu den aktuellsten Entwicklungen in der Ukraine.

Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat nun auf Twitter einen Tweet geteilt, der mit drastischen Worten auf diese Tatsache reagiert. “Quadratisch. Praktisch. Blut.”, schreibt Melnyk in Anspielung auf den berühmten Werbeslogan der quadratischen Schokolade. “Trotz der Russland-Aggression bleibt Ritter Sport in Russland. Viel Glück noch”, fügt Melnyk als Kommentar zum Bild einer Schokoladentafel an.

Auf dem Bild, einer Fotomontage, ist eine in den ukrainischen Landesfarben gelb und blau verpackte Ritter Sport Schokolade zu sehen. Die “Kriegsedition” gibt es demnach in der Sorte “Ukrainisches Blut”. So wird auf der Verpackung für die Schokolade geworben. Zudem sind mehrere Blutspuren zu sehen.




Ritter Sport im Shitstorm: So reagiert das Unternehmen wegen seiner Russland-Geschäfte

Viele weitere Nutzer kritisieren die Alfred Ritter GmbH & Co. KG. mit deutlichen Worten dafür, dass sie sich nicht klar gegen den Ukraine-Krieg ausspricht und von Russland distanziert. Auch interessant: Ein Professor hat eine “Hall of Shame” über weitere westliche Unternehmen in Russland erstellt.

Auf seinen Social-Media-Kanälen hat Ritter Sport nun reagiert. “Wir verurteilen die grausame Aggression der russischen Armee aufs Schärfste und wünschen uns genau wie ihr, dass diese endlich aufhört.” Weiter führt das Unternehmen aus, dass Ritter Sport in Russland auch deshalb verkauft werde, da man damit Arbeitsplätze sowie die Lebensgrundlage von Kakaobauern erhalten könne. Genauere Details nennt das Unternehmen nicht. Allerdings verspricht der Schokoladenhersteller aus Baden-Württemberg: Jeglicher Gewinn aus dem laufenden Russland-Geschäft werde an humanitäre Hilfsorganisationen gespendet.

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Auffällig an den wortgleichen Posts auf Facebook, Instagram und Twitter: Sie wurden am 31. März 2022 genau um 0:00 Uhr veröffentlicht, also zu einer Uhrzeit, wo Traffic eher gering ist und erwartbare User-Kommentare erst einige Stunden später abgegeben werden. Durch die Verzögerung über mehrere Stunden hinweg wird demnach auch der Post für die Algorithmen von Facebook und Co. uninteressanter. Er erreicht also weniger User – und damit wird auch die Sichtbarkeit der kritischen Kommentare ausgebremst.

Der Schaden ist dennoch enorm: In nahezu jedem Post der jüngeren Vergangenheit wird der Schoko-Gigant kritisiert und Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck gebracht. Lesen Sie auch: Ein 7-jähriges ukrainisches Mädchen hat mit einem Disney-Lied im Luftschutzkeller Millionen Menschen zu Tränen gerührt.