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Rödental: Haftbefehle nach Razzia wegen mutmaßlicher Ausbeutung
von bt-Redaktion
Nach einer Razzia in Rödental sitzen drei Personen in Untersuchungshaft. Sie sollen ausländische Arbeitskräfte illegal beschäftigt und unter unwürdigen Bedingungen untergebracht haben.
Ausgangspunkt: Fahndungskontrolle deckt ausländerrechtliche Verstöße auf
Die Ermittlungen nahmen ihren Anfang im März dieses Jahres. Bei einer routinehaften Fahndungskontrolle fielen Verkehrspolizisten drei vietnamesische Männer im Alter von 26 bis 43 Jahren aufgrund von Verstößen gegen das Ausländerrecht auf. Die daraufhin eingeleiteten weiterführenden Ermittlungen erhärteten den Verdacht auf weitere Straftaten, sodass die Staatsanwaltschaft Coburg beim Amtsgericht Coburg Durchsuchungsbeschlüsse für zwei Objekte in Rödental erwirkte.
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Umfangreicher Einsatz: Polizei, Zoll und Bereitschaftspolizei im Einsatz
Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden am gestrigen Mittwochmorgen zeitgleich durch Kräfte der Verkehrspolizei Coburg vollzogen. Unterstützung erhielten die Beamten dabei von der Kriminalpolizei, dem Zoll und der Bereitschaftspolizei. Dieser umfangreiche Einsatz unterstreicht die Bedeutung der Ermittlungen und den Verdacht schwerwiegender Rechtsverstöße.
Drei Haftbefehle erlassen: Mutmaßliche Ausbeutung im Fokus
Im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen verdichteten sich die Hinweise gegen drei vietnamesische Staatsangehörige – zwei Frauen und einen Mann im Alter zwischen 38 und 40 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, ausländische Arbeitskräfte widerrechtlich und unter prekären Bedingungen beherbergt und beschäftigt zu haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg erließ ein Ermittlungsrichter am heutigen Donnerstag Haftbefehle gegen diese drei Tatverdächtigen. Eine weitere Frau, die ebenfalls vorläufig festgenommen worden ist, wurde zwischenzeitlich wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
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Sieben weitere Personen in Gewahrsam: Verdacht des illegalen Aufenthalts
Neben den drei mutmaßlichen Haupttätern nahmen die Einsatzkräfte sieben weitere vietnamesische Staatsangehörige in Gewahrsam, die sich in den durchsuchten Objekten aufhielten. Ersten Erkenntnissen zufolge sollen sich diese Männer ohne die erforderlichen Aufenthaltsgenehmigungen illegal in Deutschland aufhalten. Gegen sie wurden separate Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthalts eingeleitet. Die zuständige Ausländerbehörde ist bereits in die weiteren Schritte involviert, und Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung stehen bevor.
Weitere Ermittlungen laufen: Aufklärung der Tatumstände im Fokus
Die laufenden Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die detaillierte Aufklärung der Tatumstände sowie die individuelle Rolle und Tatbeteiligung der festgenommenen Personen. Es gilt zu klären, in welchem Umfang die mutmaßliche Ausbeutung stattfand und welche weiteren Personen möglicherweise involviert waren. Die regionalen Behörden arbeiten eng zusammen, um diesen Fall umfassend aufzuklären und die Hintergründe der illegalen Beschäftigung und des unerlaubten Aufenthalts zu beleuchten.