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Sahara-Staub kommt wieder nach Deutschland: Liegt es am Klimawandel? Das sagen Wetterexperten

Mehrere Wetterexperten sagen die Rückkehr des Sahara-Staubs nach Deutschland voraus. Doch warum kommt das Wetterphänomen so häufig zu uns? Steckt der Klimawandel dahinter?

Nachdem der Sahara-Staub bereits im März in Deutschland sein Unwesen trieb, soll er den Himmel auch am kommenden Freitag, den 29. April 2022, aufwüschen.

Das melden diverse Wetterexperten. Das Hoch Tim soll in den nächsten Tagen außerdem “schönstes Wetter” bringen und die Temperaturen steigen lassen.

Sahara-Staub in Deutschland – das steckt dahinter

Klimatologe Dr. Karsten Brandt liefert laut inFranken eine Erklärung für das häufigere Auftreten des Sahara-Staubs. Dies hänge mit der ungewöhnlichen Wetterlage mit Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeerraum zusammen. Die Luft werde über das Mittelmeer in die Alpen und nach Deutschland transportiert. Die Tiefs würden den Staub aus der Sahara ansaugen und lägen südlich, anders als normal. Lesen Sie auch: Im April hat es ebenfalls Sahara-Wolken in Franken gegeben.

Diplom-Meteorologe Dominik Jung liefert mehrere Theorien für den Staub. Auch der Klimawandel könnte demzufolge schuld sein. Die Winde kämen nicht mehr nur aus dem Westen vom Atlantik, so wie früher, sondern auch aus Nordafrika, was südlich von Europa liegt, also auch aus der Sahara. Das ziehe den Staub häufiger zu uns, so Jung. Weiterhin können sich die Windsysteme ändern, da der Nordpol wärmer werde und die Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator abnehmen. Oder aber, die einfachste mögliche Erklärung für Jung: der Zufall, denn das Wetter sei unberechenbar.




Brandt: Klimawandel spiele keine Rolle

Klimatologe Brandt sieht im Klimawandel keinen Mitspieler beim Sahara-Staub. Seiner Ansicht nach ist dieser eine “Laune der Natur”. Für das sonnige Frühjahr seien beispielsweise die Hochs über Skandinavien verantwortlich, wodurch trockene kühle Luft zu uns gebracht würde.

Aufgrund eines physikalischen Phänomens würde der Sahara-Staub bei uns für schöne Sonnenauf- und -untergänge sorgen. In Staubpartikeln werde das Sonnenlicht “besonders toll gestreut und gebrochen”. Der Sahara-Staub sei an sich kein seltenes Phänomen, trotzdem sei der März 2022 bemerkenswert gewesen. Der Staub trete laut Experten in Süddeutschland bis etwa zur Mittelgebirgslinie bis zu 55 Mal im Jahr auf, weiter nördlich eher um die 35 Mal, schreibt inFranken.

Hoch Tim sorgt für Frühlingswetter

Weiterhin liegt zwischen Island und Skandinavien das Hoch Tim, das ab Mitte dieser Woche “schönstes Frühlingswetter” in Deutschland bringen soll. Auch der Regen soll dann eine Pause einlegen.

Dies sei laut Experte Jung insofern erwähnenswert, da sich bei Island für gewöhnlich ein Tief befinden würde. Im Norden und Nordosten sorge dies für Probleme, denn: Seit zwei Wochen bleibt dort der Regen aus. Bis zum 1. Mai werde es in Deutschland 50 Sonnenstunden bei bis zu 20 Grad geben.