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Orkanwetter

Schäden durch Sturmtief in ganz Deutschland: Welche Versicherungen zahlen für was?

Am Freitag, 20. Mai 2022, wütete ein orkanartiger Sturm in Bayreuth und ganz Franken. Wer kommt für entstandene Schäden auf?

Weite Teile Frankens und Deutschlands wurden am Freitagabend (20. Mai 2022) von einem Sturm heimgesucht. Nun beginnen vielerorts die Aufräumarbeiten.

Kosten für die entstandenen Schäden können schnell durch die Decke gehen. Doch wer kommt dafür finanziell auf? Ein Experte klärt auf.

Schäden nach Sturm am Auto: Wo die Versicherung einspringt

Wer zahlt Schäden nach Unwettern und Stürmen? Abgebrochene Äste oder Ziegel können schnell zu nennenswerten Schäden führen, zum Beispiel bei Autos. Für Uwe Dressel, Sprecher des Bezirks Nordbayern im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist das ein klarer Fall: „Die Kaskoversicherungen zahlen, zwar abzüglich vereinbarter Selbstbeteiligungen, aber ohne Rabattrückstufung“, sagte der Experte bereits im Februar nach den Sturmtiefs Zeynep und Ylenia. Bei den Maistürmen verhält es sich nicht anders. Diese Schäden sind am Freitagabend in der Region Bayreuth entstanden.

Ab Windstärke 8 – das sind 62,1 Stundenkilometer und mehr – sind auch die Gebäude- und Hausratversicherungen für den Schadenersatz zuständig. Die Folgen: Abgeknickte und entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer, zertrümmerte Fensterscheiben, Überschwemmungen. Für die finanzielle Entschädigung von diesen Sturmschäden sind die Gebäudeversicherung oder bei Mietern die Hausratversicherung zuständig, heißt es in der Mitteilung.




Unwetter über Deutschland: eigene Versicherung hilft immer

Wenn allerdings Keller mit Regenwasser vollgelaufen sind, benötigen Hausbesitzer und Mieter eine Naturgefahren- beziehungsweise Elementarschadenversicherung, heißt es vom BVK. “Diese kann in die bereits bestehende Gebäude- oder Hausratversicherung eingeschlossen werden und deckt auch Schäden von Starkregen, Erdrutschen und -senkungen und Lawinen ab”, erklärt Uwe Dressel. “Wie wichtig diese ist, zeigte nicht zuletzt auch die Flutkatastrophe im Juli letzten Jahres”. In Deutschland verfügen aber nur rund 47 Prozent der Wohnhäuser über diesen umfassenden Versicherungsschutz. In Mittelfranken ist eine Schutzhütte eingestürzt. 14 Menschen wurden teils schwer verletzt.

Wenn Nachbars Baum – oder einer der Gemeinde – sowie abgerissene große Äste schwere Schäden an Autos oder Häusern anrichteten, hilft meistens nur die eigene Versicherung. Die kann später prüfen, ob dem Baumeigentümer ein Schuldvorwurf zu machen ist, ob er beispielsweise einen erkennbar kranken Baum vorher hätte entfernen musste. Ist ein eigener Baum umgefallen, sieht man nach, ob die Entsorgungskosten für Holz und Geäst in der Gebäudeversicherung mitversichert sind, rät der BVK in seiner Mitteilung. In NRW gab es sogar einen Tornado.