Zuletzt aktualisiert am
Coronavirus
Schnelltests versagen bei Omikron: Acht von neun erkennen Corona-Variante nicht
von bt-Redaktion
In einer Studie über das Ansprechverhalten von Corona-Schnelltests auf die Omikron-Variante hat das Team um den Virologen Oliver Keppler Erschreckendes festgestellt.
Münchner Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) haben die Aussagekraft von Schnelltests beim Erkennen der Corona-Variante Omikron auf die Probe gestellt – mit einem vernichtenden Ergebnis.
Die Ergebnisse der Studie, die im Fachjournal Medical Microbiology and Immunology erschienen sind, zeigen gravierende Lücken in der Abdeckung der Tests auf.
Corona-Schnelltest: Nur einer von neun erkennt Omikron
Die Ergebnisse der Münchner Nachforschungen ergeben, dass von neun handelsüblichen Schnelltests lediglich einer gut auf die Omikron-Variante des Coronavirus anspricht. Ein Weiterer reagiert – allerdings nicht so gut wie auf die Delta-Variante. Die restlichen sieben versagen weitgehend bei der Erkennung von Omikron.
Damit haben lediglich zwei der neun Tests eine Erkennungskraft „in einem vernünftigen Rahmen“, wie Virologe Keppler in einem Interview mit der SZ betont.
Omikron in Deutschland: Konsequenzen aus unzuverlässigen Tests
Als Folge der unzuverlässigen Tests gibt Keppler nach Angaben der SZ den Ratschlag, trotz eines negativen Tests beim Besuch älterer oder kranker Menschen eine FFP2-Maske zu tragen oder einen PCR-Test zu machen. Den Ursprung des Problems vermutet er in der veränderten Aggressivität des Virus.
Der Corona-Experte der Sueddeutschen Zeitung, Christian Drosten, sieht den Ursprung viel mehr in der höheren Impfquote der Menschen. Dadurch, dass das Immunsystem bereits für das Virus sensibilisiert sei, träten grippeähnliche Immunreaktionen bereits früher auf und das schon in einem Zeitfenster, in welchem der Schnelltest noch nicht funktioniere. Wenn man den Test nach den üblichen vier Tagen des Infektiös-Seins mache, sei dieser wieder aussagekräftig.