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Gesundheitswesen

Schock in der Apotheke: Keine Windeln mehr auf Rezept?

Menschen, die auf Inkontinenzartikel angewiesen sind, bekommen ab dem 1. Februar 2025 beim Kauf keinen Zuschuss mehr von der AOK? Naja. Nicht ganz. In manchen Apotheken in Bayreuth Stadt und Land gibt es Windeln, Unterlagen und Einlagen nach wie vor mit Zuschuss. 

Tatsächlich ist es so, dass sich der Bayerische Apothekerverband (BAV) und die AOK Bayern  ihren Vertrag über die Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenzhilfen im häuslichen Bereich zum 31. Januar 2025 auslaufen lassen. Das bedeutet tatsächlich, dass AOK-Versicherte in den meisten Apotheken keinen Zuschuss bekommen. Doch es gibt einzelne Apotheken, die unabhängig vom Apothekerverband einen Vertrag mit der AOK geschlossen haben. Und dort gibt es den Zuschuss von gut 20 Euro weiterhin.

Warum gilt das nicht mehr für alle Apotheken?

Grund ist, dass sich AOK und Apothekerverband nicht auf eine Preispauschale einigen konnten. Die bisher vereinbarte Pauschale ist laut Apothekerverband nicht mehr vertretbar. Bemängelt wurden „die stark gestiegenen Kosten insbesondere im Bereich der Rohstoffe, Logistik, Energie und Personal“. Der BAV sehe sich „aus diesen Gründen gezwungen, die endgültige Beendigung dieses Vertrages in die Wege zu leiten.“, heißt es in einem Rundschreiben an die Mitgliedsapotheken im November 2024.

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Vertrag läuft aus

Der Hilfsmittelversorgungsvertrag besteht noch bis zum 31. Januar 2025. Die gegenwärtigen Pauschalen liegen bei 19,08 Euro netto bzw. 22,71 Euro brutto. Am 1. Februar 2025 treten sie dann endgültig außer Kraft. Das soll sich auch auf Verordnungen beziehen, deren Versorgungszeitraum über den 31. Januar 2025 hinaus geht.

Neue Pauschale nur in einzelnen Apotheken

Die Preispauschale von 20,59 Euro netto ist aus Verbandssicht „für eine langfristige Versorgung nicht ansatzweise wirtschaftlich darstellbar“. Einige Apotheken haben sich dennoch dafür entschieden, die Versorgung fortzusetzen. Zum Beispiel Florian Bauer, der mit seinem Bruder und seinem Vater mehrere Apotheken in Bayreuth betreibt. „Uns war es wichtig, dass die Leute nach wie vor ihre Inkontinenzprodukte zum vergünstigten Preis bekommen“, betont er. Deshalb hätten sie sich dafür entschieden den Vertrag mit der AOK einzugehen.

In diesen Apotheken können die Rezepte nach wie vor eingelöst werden:

  • easy Apotheke Bayreuth Nord (im Riedinger Center)
  • easy Apotheke Bayreuth Süd
  • Adler-Apotheke (Maximilianstraße)
  • Apotheke im Rotmain-Center
  • Hummelgau-Apotheke (Mistelbach)
  • Storchen-Apotheke (Heinersreuth)
  • Apotheke am Schlossberg (Neudrossenfeld)
  • Hof-Apotheke (Richard Wagner Straße)
  • Apotheke im Med-Center