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Fichtelgebirge

Seilbahn für über 30 Millionen Euro im Landkreis Bayreuth: Das soll bei dem Riesenprojekt entstehen

Der Landkreis Bayreuth plant ein Riesenprojekt im Fichtelgebirge: Am Ochsenkopf soll eine neue Seilbahn aufgebaut werden. Kostenpunkt: 33 Millionen Euro.

Das Fichtelgebirge: eine der schönsten touristischen Gegenden in Deutschland mit dem Ochsenkopf als beliebtes Ausflugsziel und Anlaufstelle für Wanderer und Skifahrer.

Der Kreistag des Landkreises Bayreuth beschloss heute (10. Dezember 2021) in der Bärenhalle in Bindlach ein Projekt, das einen großen Investitionsbrocken für den Landkreis darstellt: eine Seilbahn am Ochsenkopf für über 30 Millionen Euro.

Seilbahn im Landkreis Bayreuth

Die Ingenieur- und Planungsbüros ROPES und Dorfmann Ingenieure sind mit der Planung des Projekts beauftragt, über das heute im Kreistag entschieden wurde. Geplant sind je eine Talstation auf der Nord- und Südseite des Ochsenkopfes und eine Bergstation, an der sich die beiden Linien treffen. Die Nordbahn soll 50 Kabinen und 2000 Personen pro Stunde transportieren und eine Leistung von 540 Kilowatt erbringen können. Im Juli 2020 verzögerte Bayreuths Wasserversorgung den Bau der Seilbahn.

Wo möglich, sollen die vorgesehenen Räumlichkeiten auf jeweils zwei Ebenen untergebracht werden, darunter auch Lagerräume für Snowboards und Skier, Räumlichkeiten für die Bergwacht, Mitarbeiter und Besucher. Die Devise lautet dabei: einfache und schlichte, aber attraktive Bauweise. Die Kosten des gesamten Projektes belaufen sich auf 33 Millionen Euro. Die Nordseite soll 2023 bebaut werden, die Südseite im Jahr 2024.

Es geht um “Existenzen” im Kreis Bayreuth

Meist tritt der Sitzungsvorsitzende in eine leitende, moderierende Position ein. Doch ob der Größe des Projektes bei der heutigen Kreistagssitzung richtet eingangs Landrat Florian Wiedemann das Wort an die Mitglieder. “Es geht hier nicht nur um eine Investitionsentscheidung, sondern auch um Existenzen. Hoteliers, die Gastronomie, alle setzen Hoffnungen in uns, dass wir die richtigen Zeichen für eine gute Zukunft unserer Heimat setzen.”

Wiedemann wünscht sich in seiner Rede, dass das Fichtelgebirge als Tourismusregion weiter an Attraktivität gewinnt und sich als Freiraum für Naturliebhaber präsentiert. Die Entscheidung für die Seilbahn sie hier Dreh- und Angelpunkt: “Setzen wir damit ein wegweisendes Zeichen für unsere Heimat!”

Beschlossene Sache…oder?

Wiedemann erntete in der Kreistagssitzung von diversen Mitgliedern Zuspruch. Stephan Unglaub, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag Bayreuth, sieht die Sache ähnlich wie der Landrat: “Heute geht es in erster Linie darum, ein klares Zeichen für unser Fichtelgebirge zu setzen.” Das Projekt sei keine einfache Ausgabe, sondern eine Investition für über 30 Jahre, mit der man das Fichtelgebirge interessant machen möchte.

Doch nicht alle sind dieser Meinung. Mario Schulze (AfD) sieht die Beauftragung eines solch großen Projektes kritisch: “Es geht hier um 33 Millionen Euro. Das sind 700 Durchschnittsjahresgehälter eines Vollzeitarbeitsnehmers, oder der Betrag von 1600 Eltern, die ihr Kind aufziehen, in die Schule schicken und bis zum Abitur begleiten. Wir wollen unseren Landkreis gestalten, aber wir müssen dies so vornehmen, dass auch zukünftige Generationen diesen noch mitgestalten können”, sagt Schulze mit Verweis auf die hohen Schulden, die durch die neue Seilbahn entstünden.

Seilbahn im Fichtelgebirge: so wurde entschieden

Die AfD beantragte nach der Diskussion eine Aufarbeitung eines kostengünstigen und wirtschaftlich tragfähigen Konzepts für das Projekt. Dieser Antrag wurde bei nur drei Befürwortern abgelehnt.

Für die Errichtung der Seilbahn stimmten dagegen 35 Mitglieder mit zwölf Gegenstimmen. Der Kreistag sprach sich somit für die Umsetzung des Projektes aus.