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Ukraine

Shitstorm gegen Wirt in Oberfranken: Weil er der Ukraine helfen wollte

Ein Wirt in Bamberg wollte mit einer Aktion der Ukraine etwas aushelfen. In den sozialen Medien wird dies jedoch nicht ausschließlich für gut befunden.

Bereits am Freitag berichtete das Nachrichtenportal inFranken von dem Bamberger Wirt Ambros Mahr, der in seinem Wirtshaus “Ambräusianum” mit einer Aktion die Menschen in der Ukraine unterstützen wollte. Daraufhin gab es in den sozialen Medien – natürlich – einen Shitstorm.

Jetzt hat sich Mahr dazu entschieden, die Aktion wieder einzustellen – aber nicht, ohne vorher seine Gesamtspende noch einmal zu verdoppeln.

Shitstorm gegen Bamberger Wirt

Das ganz normale Helle mit ein paar Tropfen grüner Farbe hat Mahr in seiner Kneipe serviert. Hintergrund: Aus Blau und Gelb, den Farben der Ukraine-Flagge, ergibt sich Grün. Wie inFranken berichtet, wäre vom Kaufpreis von fünf Euro für ein Seidla ein Euro an das “Bündnis Entwicklung hilft” gegangen, das aktuell Spenden für die Menschen in der Ukraine sammelt. Auch im Bayreuther Kino gab es eine Aktion für die Ukraine.

Im Anschluss berichtete auch Radio Bamberg über die Aktion. Der Shitstorm in den sozialen Medien gegen Betreiber Mahr ließ dann nicht lange auf sich warten. Ein Nutzer habe geschrieben “Schick das Gebräu in die Ukraine”, oder auch “5 Euro die Halbe. 1 Euro Spende 3 Euro verdient, schöner Verdienst”. Oder, von der besonders polemischen Sorte: “Die Saachbrüh kannst selber saufen.”

Mahr hält zunächst an Aktion fest

Unmittelbar nach “Ausbruch” des Shitstorms hatte Mahr noch an der Aktion festgehalten – auch wenn, so inFranken, ihm die Vorwürfe, dass er sich am Krieg bereichern wolle, nahe gehen: “Natürlich kann man auch gleich selbst spenden, aber machen diese Leute, die kommentieren, das auch selbst? Es geht doch darum, dass geholfen wird. Und die Gäste finden die Idee lustig.”

Auch Mahr selbst habe in die Spendenkasse eingeworfen, etwa 50 Prozent. So hätten sich seit Beginn der Aktion rund 200 Euro angesammelt, bei einer direkten Spende pro Woche.




Kein Spendenbier mehr

Am Montag, 21. März 2022, berichtet inFranken, dass Mahr die Aktion nun beenden werde. Nachdem er in den sozialen Medien angefeindet worden, aht er mit einem öffentlichen Statement reagiert. Es werde, wie er in seinem Facebook-Post schreibt, wohl nicht so gerne gesehen, dass er helfen wollte. Er werde seine Gesamtspende verdoppeln und dann die Aktion einstellen.

Die Spendendose an der Theke werde allerdings bleiben. “Ich hoffe nur, dass die Menschen, die dagegen sind, etwas aus eigener Kraft machen, um anderen zu helfen”, so Mahr.