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Kinderbetreuung

Sollen Tageseltern in Bayreuth mehr Freiheit bekommen?

Tagesmütter werfen der Verwaltung in der Stadt Bayreuth offensichtlich fehlende Wertschätzung vor. Die Anhebung von Schließtagen, die dennoch vergütet werden, soll diese Wertschätzung nun ausdrücken. 

Tageseltern – in Bayreuth sind es ausschließlich Tagesmütter – sollen mehr Freiraum bekommen. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion Bayreuther Gemeinschaft an den Stadtrat gestellt. Im Jugendausschuss des Stadtrats ist nun in der Sitzung vom 4.11.2024 beschlossen worden, dass die Zahl der betreuungsfreien Tage ohne Kürzung der Bezüge von 20 auf 30 erhöht wird.

30 Tage ohne Betreuung

Das bedeutet konkret, dass Bayreuther Tagesmütter künftig bis zu 30 Tage pro Jahr betreuungsfrei (Urlaub, Fortbildung, krank etc.) haben dürfen, ohne dass ihnen Geld abgezogen wird. In der Stadt Bayreuth werden aktuell rund 70 Kinder von rund 20 Tagesmüttern betreut.

Argumente dagegen: Tagesmütter sind selbständig

Gegen die Neuregelung hatte sich die Verwaltung ausgesprochen. Grund ist, dass Tageseltern selbständig sind. Das beinhalte das Risiko, dass man bei Krankheitsfall einen Verlust hat. Gleichzeitig haben die Tagesmütter aber den Vorteil, dass sie sich an keine Konzeptvorgaben halten müssen und sie sich zum Beispiel auch die Kinder selbst aussuchen können. Der Bayerische Städtetag hat offiziell empfohlen den Tageseltern bayernweit 20 Tage lang auch dann zu bezahlen, wenn sie nicht für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen. Grund dafür ist, dass die Abrechnung damit vereinfacht wird. Die 20 Tage seien nicht als Urlaubs- oder Krankheitstage zu verstehen, sondern eben eine Vereinfachung; Darauf wies die Verwaltung hin.

Konkrete Argumente für die Tagesmütter

Dennoch hat sich der Jugendausschluss nach einiger Diskussion einstimmig für die Erhöhung ausgesprochen. Zum Tragen kamen dabei mehrere Argumente:

  • Daniel Rupprecht von der Diakonie betonte: In Kindertageseinrichtungen sind 30 Schließtage erlaubt und nicht förderschädlich. Die Tagesmütter sollten genauso behandelt werden.
  • Christopher Süss – junges Bayreuth brachte außerdem ein, dass es eigentlich weniger Verwaltungsaufwand ist, auf 30 Tage nach oben zu gehen, da Fehltage um die 20 pro Jahr schnell zusammenkämen.
  • Ingrid Heinritzi-Martin betonte, dass die Situation für Tagesmütter verbessert werden sollte, damit der Beruf attraktiver wird, auch wenn es Geld kostet.

Bislang gestehen oberfrankenweit drei der insgesamt 13 Jugendämter ihren Tageseltern 30 freie bezahlte Tage zu. Bayreuth soll diesem Beispiel nun folgen. Der Stadt Bayreuth sollen dadurch rund 15.000 Euro Mehrkosten im Jahr entstehen.

Nach der Sitzung, bei der auch mehrere Tagesmütter anwesend waren, sprachen die Frauen den Verantwortlichen und insbesondere Torsten Lange als Antragsteller ihren Dank aus.