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Coronavirus
Sporthändler in Franken öffnet trotz Lockdown
Eigentlich hätte Martin Rummel sein Sportgeschäft in Lauf im Nürnberger Land vor einer Woche (27.4.2021) wegen Corona wieder schließen müssen. Er hat sich anders entschieden.
„Es geht mir um Vernunft und Perspektive“, schreibt Martin Rummel von „Auf und Ab – Der Bergsport und Wanderladen“ in Lauf in Mittelfranken am 25.3.2021 auf der Facebookseite seines Geschäftes nahe der Kaiserburg. Nur zweit Tage später hätte er – wie viele andere im Landkreis Nürnberg – aufgrund der Pandemie-Maßnahmen sein Geschäft wieder schließen müssen. Auch kein „Click and Meet“ hätte er mehr anbieten können. Martin Rummel hat sich anders entschieden.
„Geduldet“: Sporthändler in Franken öffnet trotz Lockdown
In seinen Facebook Post hatte Martin Rummel auch ein Video eingebaut, in dem er sich und sein Vorhaben erklärt: „Wir brauchen Perspektive statt Restriktive.“ Bei „Click and Meet“ dürfen die Kunden in den Laden und genau das habe er vor: maximal drei auf einmal und das Infektionsrisiko sei nicht anders als beispielsweise in den Baumärkten, die schließlich offen haben dürfen.
Seiner Stammkundschaft habe er viel zu verdanken. So sei das letzte Jahr für „Auf und Ab“ sehr gut gelaufen. Jetzt sei die Lage desaströs: „Wie können noch nicht mal zwei Wochen vorausplanen.“ Geschäfte wie seines bestelle Saisonware rechtzeitig im Voraus. Die Rechnung kommt bei Lieferung mit. Was also, wenn ein Händler wie er auf der Ware und damit auf der Rechnung sitzen bleibt?
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Er könne schon Klopapier und Pasta in seinen Laden stellen. Machen diese Produkte mehr als 50 Prozent des Angebotes aus, dürfe er aufmachen. „Da mache ich nicht mit.“ Er habe die Planungssicherheit für seinen Laden verdient. „Wir waren professionell neutral. (…) Wir fühlen uns im Stichgelassen. (…) Das muss aufhören. (…) Wir werden offen lassen.“
Aktion im Nürnberger Land: Perspektive in der Krise
Wie Nordbayern.de berichtet, zieht Martin Rummel nach einer Woche eine positive Bilanz seiner Aktion. „Es ist alles so gelaufen wie gewünscht“: maximal drei Kunden mit Maske und Abstand – eben wie bei „Click and Meet“. Er und seine Mitarbeiter hätten gezeigt, wie man verantwortungsvoll geöffnet bleiben, wird Rummel weiter zitiert, habe viel Zuspruch auch von anderen Geschäftsinhabern bekommen.
Überrascht sei er auch gewesen: Polizei oder Ordnungsamt – gekommen sei keiner wegen der nicht genehmigten Öffnung. „Offenbar wird es geduldet.“
Redaktion