Zuletzt aktualisiert am
Sportstätten-Gebühren in Bayreuth: BTS und HaSpo atmen auf
von bt-Redaktion
Die Stadt Bayreuth muss sparen und erhebt künftig Gebühren für die Nutzung städtischer Sportanlagen. Doch nun zeigt sich: Auch beliebte Kinder- und Jugendveranstaltungen könnten zur Kasse gebeten werden.
Die Stadt Bayreuth steht vor finanziellen Herausforderungen und hat im vergangenen November konkrete Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung beschlossen. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Überprüfung der städtischen Einnahmen und Ausgaben. Im Zuge dessen wurde entschieden, die Nutzung städtischer Sportanlagen für bestimmte Veranstaltungen kostenpflichtig zu machen, um die Stadtkasse aufzubessern.
Kostenpflichtige Sportanlagennutzung: Ursprüngliche Intention
Die neue Regelung sieht vor, dass für Privatturniere, Lehrgänge, Trainerausbildungen, Meisterschaften und Trainingscamps Gebühren für die Nutzung der städtischen Sportanlagen anfallen sollen. Ziel war es primär, Einnahmen von Veranstaltungen zu generieren, bei denen dies angemessen erscheint.
Unerwartete Auswirkungen auf Bayreuther Kinder- und Jugendveranstaltungen
Wie Stadtrat Stephan Müller in einem Antrag an die Stadt Bayreuth aufzeigt, sind von dieser neuen Gebührenordnung jedoch auch Veranstaltungen betroffen, bei denen eine Kostenpflicht ursprünglich sicher nicht intendiert war. Konkret nennt er zwei Beispiele:
- Weihnachtsturnen der BTS Bayreuth: Festlicher Jahresabschluss ohne kommerziellen Zweck
Das traditionelle Weihnachtsturnen der Turnabteilung des BTS Bayreuth ist ein jährliches Highlight. Kinder ab drei Jahren präsentieren ihren Eltern und Familien die im Laufe des Jahres erlernten Fähigkeiten an den verschiedenen Turngeräten. Die RWG-Sporthalle wird von ehrenamtlichen Helfern der BTS in eine weihnachtlich geschmückte Erlebniswelt verwandelt. Der Besuch des Nikolaus mit kleinen Geschenken rundet die Veranstaltung ab. Diese Veranstaltung dient primär dem Gemeinschaftserlebnis und der Förderung des Breitensports, ohne jegliche Gewinnerzielungsabsicht.
- Ostercamp der HaSpo Bayreuth: Spielerische Handballförderung in den Ferien
In der ersten Osterferienwoche bietet die Handballspielgemeinschaft Bayreuth (HaSpo) ein abwechslungsreiches Ostercamp für Kinder ab sechs Jahren an. Im Fokus stehen grundlegende Technikübungen, spielerische Teambuilding-Aktivitäten und die Vermittlung taktischer Spielstrategien – alles unter der qualifizierten Anleitung der HaSpo-Übungsleiter. Auch dieses Angebot zielt auf die sportliche Förderung der Kinder und Jugendlichen ab und ist nicht auf kommerzielle Interessen ausgerichtet.
Kritik aus dem Stadtrat: Fokus auf kommerzielle Veranstaltungen
Stadtrat Müller betont in seinem Antrag, dass die Diskussionen in der Sportkommission bei der Einführung der Kostenpflicht primär auf Veranstaltungen von Sportverbänden (die Hallenkosten sparen, indem sie Bayreuther Vereine als Veranstalter nutzen), private Turniere außerhalb des regulären Spielbetriebs oder Sponsorenveranstaltungen abzielten. Er bedauert ausdrücklich, dass nun auch gemeinnützige Kinder- und Jugendveranstaltungen wie das Weihnachtsturnen der BTS und das Ostercamp der HaSpo potenziell kostenpflichtig würden.
Schon gelesen? Wohngebiet mit Kita im Narzissenweg abgelehnt
Reaktion der Stadt Bayreuth: Lösung in Arbeit
Die Stadt Bayreuth hat umgehend auf die Hinweise reagiert. In einer Antwort des Oberbürgermeisters, die unserer Redaktion vorliegt, wird bestätigt, dass intern bereits an einer Lösung des Problems gearbeitet wird. Für die kommende Wettkampfsaison soll ein Antragsformular eingeführt werden, in dem Vereine angeben können, ob ihre Veranstaltung kostenfrei oder kostenpflichtig durchgeführt wird und ob damit Einnahmen generiert werden sollen. Ziel ist es, für Kinderveranstaltungen auf die Erhebung von Hallenkosten zu verzichten, wenn der ausrichtende Verein nachweislich nicht die Absicht hat Gewinn zu erzielen.