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Verkehr

Wegen hoher Spritpreise: Landrat schreibt Brandbrief an Söder – Hilfen für Busunternehmen im Landkreis Bayreuth

Seit September 2022 sind die Spritpreise wieder deutlich angestiegen. Das bereitet auch den regionalen Busunternehmen Sorgen. Der Landkreis Bayreuth hat nun finanzielle Hilfen beschlossen – und sich an die Regierung gewendet.

Seit September ist der Tankrabatt nicht mehr – deutlich gestiegene Spritpreise sind die Folge. Was den Privatverbrauchern im Kleinen schon ein Dorn im Auge ist, kann für Busunternehmen im Großen auch existenzbedrohend sein.

Im Ausschuss für Kreisentwicklung, Tourismus und Wirtschaft vom 26. September 2022, wurde jetzt den Busunternehmen der Region weitere finanzielle Unterstützung des Landkreises Bayreuth zugesichert.

20.000 Euro für Busunternehmen im Kreis Bayreuth

Schon im April hatte der Kreisausschuss Kompensationsleistungen für die Monate März bis Mai in Höhe von etwa 48.000 Euro an die Verkehrsunternehmen beschlossen. Diese wurden, so Detlev Schmidt, Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur, sehr positiv augeneommen. Und auch vom Freistaat gab es Soforthilfen in Höhe von etwa 91.000 Euro für die ÖPNV-Unternehmen.

Mit diesen Hilfen dachte man, dass man gut über das Jahr kommen. Doch dann, so Schmidt, kam der 1. September und die Preise sind wieder explodiert. Die Telefone standen nicht mehr still, die Busunternehmen klagten, dass man mit diesen Ausgleichsmaßnahmen das Jahr kaum hinter sich bringen könnte. Lesen Sie auch: Der Bürgerbus soll ins hohe Fichtelgebirge kommen.

Brandbrief an Ministerpräsidenten

Landrat Florian Wiedemann habe in der Zwischenzeit auch einen Brandbrief direkt an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder geschrieben. Man brauche Unterstützung für die Verkehrsunternehmen und für die Aufrechterhaltung unseres Nahverkehrs. Großer Problempunkt dabei: In dem Entlastungspaket der Bundesregierung ist der Bereich des öffentlichen Verkehrs nicht enthalten.

Noch habe kein Busunternehmer gesagt, dass Insolvenz angemeldet werden müsste, wenn keine Fördermittel kommen sollten. Tatsache sei aber, so schildert es Christian Porsch (WG): “Wenn es keine Unternehmen mehr gibt, die die Schulbusse fahren, dann müssen es die Gemeinden machen. Und das möchte ich eigentlich vermeiden.”




Aus München gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Antwort. Etwa 60.000 Euro fehlen den regionalen ÖPNV-Unternehmen, wenn der Spritpreis weiter auf dem aktuellen Niveau bleiben würde. Wiedemann hat eine schnelle und unbürokratische Ausweitung des ÖPNV-Rettungsschirmes gefordert. Aber: Der Landkreis Bayreuth wäre im Rahmen seiner Möglichkeiten auch bereit, hier etwas zur Finanzierung beizutragen.

Bis Ende 2022 will der Ausschuss aber schon mal 20.000 Euro für die Verkehrsunternehmen springen lassen. Dieser Beschlussvorschlag wurde einstimmig angenommen. Endgültig entschieden werden muss hierüber im Kreisausschuss im Oktober.