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Fußball

SpVgg Bayreuth darf auf Benefizspiel gegen den FC Bayern hoffen

Regionalligist SpVgg Bayreuth bittet Uli Hoeneß um ein Benefizspiel, um die akute Geldnot zu lindern – ein Hilferuf, der Bayern-Sportvorstand Max Eberl kalt erwischte. Er betonte aber die historische Hilfsbereitschaft des FC Bayern. Ein mögliches Spiel in Bayreuth macht Hoffnung.

Die SpVgg Bayreuth kämpft ums Überleben. Hohe Schulden aus der Drittliga-Saison belasten den ambitionierten Traditionsverein. Nun richtet Geschäftsführerin Nicole Kalemba einen dringenden Appell an Bayern-Legende Uli Hoeneß – mit der Bitte um ein rettendes Benefizspiel.

Die SpVgg Bayreuth, aktuell starker Zweiter in der Regionalliga Bayern, steckt tief in finanziellen Schwierigkeiten. Altlasten aus dem Drittliga-Abenteuer 2022/23 haben ein tiefes Loch in die Kassen gerissen, das insbesondere auf nicht bezahlte Beiträge an die Berufsgenossenschaft zurückzuführen ist. Um den Traditionsklub vor dem Aus zu bewahren, startete Geschäftsführerin Nicole Kalemba bereits im Februar eine ambitionierte Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, bis Ende Mai 2025 insgesamt 500.000 Euro zu sammeln. Aktuell sieht es so aus als ob die Kampagne verlängert werden müsste, um eine Pleite zu verhindern.

Fan-Initiativen zeigen Solidarität – Doch die Zeit drängt

Die Unterstützung der eigenen Anhängerschaft ist groß. Durch den Verkauf von Benefiz-Shirts, private Spenden und kreative Aktionen wie die Pfandbechersammlung der befreundeten Fans der SpVgg Greuther Fürth kamen bereits über 83.000 Euro zusammen. Eine beachtliche Summe, doch für eine langfristig gesicherte Zukunft der „Altstädter“ reicht dies bei Weitem nicht aus.

Hilferuf an Uli Hoeneß: Das Traum-Benefizspiel gegen den FC Bayern

In ihrer Not wendet sich die Klubführung nun an eine Instanz, die in der Fußballwelt für ihre Hilfsbereitschaft bekannt ist: Uli Hoeneß. Im Podcast „Leadertalk“ fragte der Moderator Geschäftsführerin Kalemba offen ob sie die Möglichkeit eines Benefizspiels gegen den FC Bayern München in Betracht ziehe. Ein Gedanke, der bei der ehemaligen Erstliga-Spielerin sofort auf fruchtbaren Boden fiel. „Das wäre der Traum schlechthin!“, schwärmte Kalemba und erwähnte bereits vorliegende Angebote von Drittligisten für ein Benefizspiel.

Doch ihr direkter Appell galt dem Ehrenpräsidenten des Rekordmeisters: „Lieber Uli Hoeneß, wir würden uns sehr über ein Benefizspiel freuen!“ Die Bedeutung eines solchen Freundschaftsspiels in einem potenziell ausverkauften Bayreuther Stadion (Kapazität: 15.000 bis 18.000 Zuschauer) für die SpVgg Bayreuth könnte kaum größer sein. “

Ein Spiel mit dem FC Bayern kann für uns ein wahnsinniger Trampolin-Sprung sein. Das kann den Verein retten!“, betonte Kalemba eindrücklich.

Bayern München und die Tradition der Retterspiele

Die Hoffnung der Bayreuther ist nicht unbegründet. Uli Hoeneß hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass sein Herz für in Not geratene Fußballvereine schlägt. Legendär ist das Benefizspiel des FC Bayern beim FC St. Pauli im Jahr 2003, das den Hamburgern maßgeblich bei der finanziellen Sanierung half.

Diese Art der Unterstützung hat beim FC Bayern Tradition. In den vergangenen Jahren gab es ähnliche Aktionen für Union Berlin (2004), Darmstadt 98 (2008), Alemannia Aachen und Hansa Rostock (beide 2013), Dynamo Dresden (2015), die Kickers Offenbach (2017) und den 1. FC Kaiserslautern (2019).

Max Eberl zeigt sich offen für Unterstützung

Auf der Spieltagspressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wurde Bayern-Sportvorstand Max Eberl auf den Hilferuf aus Bayreuth angesprochen. Seine Reaktion fiel zwar zunächst überraschend aus: „Ich habe von dem Hilferuf noch nichts gehört. Ich höre das jetzt zum ersten Mal“, erklärte Eberl.

Dennoch zeigte er sich grundsätzlich nicht abgeneigt: „Aus der Historie heraus“ sei der FC Bayern immer ein Verein gewesen, der anderen Vereinen helfe, wenn es nötig und möglich sei.

Die Worte von Max Eberl lassen die Verantwortlichen und Fans der SpVgg Bayreuth hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Ob Uli Hoeneß den dringenden Ruf aus Oberfranken erhört, bleibt abzuwarten.