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Sport

Keine Nutzungsgebühr mehr für Kunstrasenplatz des Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadions?

Sportvereine in Bayreuth dürfen die Turnhallen kostenlos nutzen. Bei Punktspielen kostet die Nutzung des Kunstrasenplatzes des Hans-Walter-Wild-Stadions allerdings etwas. Christian Wedlich (CSU) und Walter Wagner (CSU) finden das ungerecht.

Ist es fair, dass die Sportvereine in Bayreuth die Turnhallen kostenlos nutzen dürfen, aber den Kunstrasenplatz im Hans-Walter-Wild-Stadion nicht? Die Stadträte Christian Wedlich (CSU) und Walter Wagner (CSU) finden das unfair.

Kunstrasennutzung in Bayreuther Stadion

Denn viele Vereine könnten sich die 150 Euro nicht leisten. Sich die Kosten mit der gegnerischen Mannschaft zu teilen, sei nicht durchsetzbar. Deswegen hat Wedlich bereits Anfang des Jahres einen Antrag gestellt, dass ab 2020 die Nutzungsgebühr in Höhe von 150 Euro entfallen soll.

Zumindest für Vereine, die Mitglied im Stadtsportplatzverband sind. Wedlich geht es dabei um das Gleichheitsprinzip. Die SpVgg Bayreuth dürfe den Platz auch kostenlos nutzen, erklärt Wedlich. Jedoch nutze sie diesen eher selten.

Die Sportkommission habe das Thema im Juli 2020 besprochen, heißt es im Bericht des Sportamts. Im Prinzip geht daraus hervor, dass die Kommission an den 150 Euro Nutzungsgebühr festhalten möchte.

Ausnahme für Jugendfußball in Bayreuth

Eine kleine Ausnahme schlägt sie jedoch vor: Um den Jugendfußball zu unterstützen, sollen dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) ganzjährig drei Punktspiele pro Wochenende in der Spielzeit von März bis Oktober kostenlos ermöglicht werden.

Für die Freundschaftsspiele, die von November bis Februar stattfinden, sollen dann dem NLZ nur noch 50 Euro pro Spiel berechnet werden. Alle Spiele im Erwachsenenbereich sollen dagegen weiterhin 150 Euro kosten.

Eine Ausnahme hierbei ist der TFC Bayreuth. Da der Verein keine eigene Spielstätte habe, dürfe er den Platz weiterhin kostenfrei nutzen, erklärt das Sportamt.

CSU und Grünen sind sich einig

“Die CSU-Fraktion möchte schon an dem Antrag festhalten”, erklärt Michael Hohl (CSU). Es ginge hierbei nicht nur um das Gleichheitsprinzip. “Uns steht durch Corona ein schwieriger Herbst und Winter bevor. Da sollten wir den Sport an der frischen Luft ermöglichen.”

Die Fraktion der Grünen schließt sich dem Antrag an. “Für uns ist es nicht nachvollziehbar, warum die Sportstadt Bayreuth sich auf die Fahne schreibt, dass die Vereine die Sportstätten kostenlos nutzen dürfen, aber beim Kunstrasenplatz wird eine Ausnahme gemacht”, fragt sich Gabi Hemmer (Bündnis 90/Die Grünen).

Sportamt Bayreuth erklärt sich

Von Sportamtsleiter Christian Möckel gibt es eine klare Antwort dazu: “Die Stadt Bayreuth muss Einnahmen generieren.” Um den Jugendfußball zu stärken, sollen daher diese Spiele kostenfrei sein.

Möckel gibt zudem zu Bedenken, dass es organisatorisch nicht möglich sei, allen Vereinen die Nutzung auf dem Kunstrasenplatz zu ermöglichen. Denn wenn alle Damen- und Herrenmannschaften diesen Nutzen möchten, ginge das zu Lasten der Jugendmannschaften.

Diskussion im Bayreuther Stadtrat

“Ich habe nichts dagegen, den Kunstrasen kostenlos herzugeben”, sagt Stephan Müller (BG). Wenn alle 27 Damen- und Herren-Mannschaften kostenlos den Kunstrasenplatz nutzen dürfen, müssten feste Trainings- und Spielzeiten festgelegt werden, erklärt Möckel. Auch das könne zu Ärger führen.

“Wir können schon gegen die Wand rennen und uns dann wundern, dass es weh tut”, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU). Stefan Specht hält es für äußerst bedenklich, dass die Nutzungsgebühr nur verhängt wird, um die Stadt organisatorisch zu entlasten.

Entscheidung im Rathaus Bayreuth

“Es ist nicht alles gerecht, was kostenlos ist”, sagt Ebersberger. “Wenn etwas kostenlos ist, muss es ein anderer bezahlen.” Möckel sagt klipp und klar, dass die kostenlose Nutzung schon möglich ist. “Dann fallen aber die Spiele des NLZ hinten runter.” Das gilt es zu bedenken. Am Ende stimmte die Mehrheit der Stadträte gegen den Antrag von Christian Wedlich und für den Vorschlag der Verwaltung.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler