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Stadtrat Walter Wagner zieht nach Wolfsbach-Affäre Konsequenzen
Die sogenannte Wolfsbach-Affäre in Bayreuth zieht weiter Kreise und hat nun zu einem prominenten Austritt aus der CSU-Stadtratsliste geführt. Prof. Dr. Walter Wagner, seit elf Jahren Stadtrat und fast 50 Jahre Mitglied der CSU, hat seinen Rückzug von der Liste für die kommende Kommunalwahl erklärt. Anlass ist der Umgang seines Fraktionskollegen Christian Wedlich mit den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Baugebiet in Wolfsbach.
Zögerliche Entschuldigung und fehlende Konsequenz
Er ist nicht der Erste, der die CSU-Liste für die anstehende Kommunalwahl verlässt und er wird vielleicht auch nicht der Letzte sein. Nach Bruno Hauck und Michael Hohl verlässt auch Walter Wagner nach der Wolfsbach-Affäre die CSU-Stadtratsliste. Dabei ist ausschlaggebend für Wagner nicht allein der Fehler von Hohl und Wedlich rund um mangelnde Kommunikation, sondern es ist vor allem der Umgang mit dem Fehler. Walter Wagner betont: „Ich habe auch schon Fehler gemacht. Jeder von uns hat schon Fehler gemacht. Man muss halt dazu stehen.“ Er kann die Weigerung Wedlichs, der Empfehlung der Fraktion nachzukommen, nicht nachvollziehen.
Wedlich hält wie berichtet an seiner Kandidatur fest. Die CSU-Fraktion hatte sich nach Bekanntwerden der Befangenheitsvorwürfe gegen Wedlich und Hohl in der Wolfsbach-Affäre von dem „intransparenten Verhalten“ distanziert und beiden nahegelegt, ihren Verbleib auf der Liste zu überdenken.
Scham in der „Aktuellen Stunde“ und Bruch des Vertrauens
Im Gespräch mit dem Bayreuther Tagblatt berichtete Wagner die Situation in der „Aktuellen Stunde“ im Stadtrat sei beschämend gewesen. Obwohl er selbst ja gar nicht betroffen war. Für ihn war es ein klarer Vertrauensbruch, insbesondere weil die betroffenen Stadträte trotz mehrerer Fraktionssitzungen schwiegen:
„Wir saßen mindestens 5 Mal in der Fraktion zusammen. Und die beiden haben nichts gesagt.“
Bereits nach der ersten Sitzung, in der die Affäre öffentlich wurde, hatte Wagner angekündigt, bei einer Bagatellisierung des Sachverhalts nicht erneut für die CSU anzutreten. Die Ausführungen Wedlichs, die dieser am Freitag veröffentlichte und in denen er seinen Verbleib auf der Liste begründete, bestätigten Wagner in seiner Entscheidung. Noch am selben Tag bat er den Kreisvorstand um seine Streichung von der Stadtratsliste.
Eine Karriere für Bayreuth und den Sport
Mit Walter Wagner verliert die CSU-Liste einen erfahrenen Kommunalpolitiker und hochangesehenen Mediziner. Wagner war seit 2014 im Stadtrat tätig und bringt eine beeindruckende berufliche und ehrenamtliche Vita mit:
- Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
- Chefarzt Rettungshubschrauber Christoph 20
- Aufsichtsrat der SpVgg Bayreuth
- Mitglied Sportkuratorium Stadt Bayreuth
- Verbandsarzt beim Bund Deutscher Berufsboxer
- Medical Board Advisor Austrian Boxing Federation
- Ehemaliger Mannschaftsarzt 1. FCN
Wagners Entscheidung sendet ein starkes Signal und unterstreicht die tiefe Zerrüttung, die die Wolfsbach-Affäre innerhalb der Bayreuther CSU-Fraktion ausgelöst hat. „Ich hoffe nur, der Fehler der Stadträte wird dem Oberbürgermeister nicht dauerhaft schaden,“ betont er zum Schluss. Er wünscht ihm für die anstehende Wahl nur das Beste.











Festnahme am ZOH - leider keine Seltenheit. ©bt-Redaktion
Bild: Für den perfekten Schuss muss mehr stimmen, als nur die Fitneess. Bildquelle: Pixabay