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Stadtwerke Bayreuth

Für 50 Millionen Euro: Stadtwerke Bayreuth wollen ihren Hauptsitz umsiedeln

Die Stadtwerke Bayreuth wollen ihren Unternehmenssitz umsiedeln. Doch wohin und vor allem: wie? Ein Architektenwettbewerb hat erste Ergebnisse geliefert.

Die Stadtwerke Bayreuth wollen ihren Unternehmenssitz an einen neuen Ort umsiedeln. Doch das will geplant sein.

Mit einem Architektenwettbewerb wollte man Aufschluss darüber bekommen, wie das Gebäude aussehen soll. In einer Pressemitteilung informieren die Stadtwerke über die Ergebnisse.

Stadtwerke Bayreuth an neuem Standort

Der Hauptsitz der Stadtwerke soll von der Birkenstraße auf das Gelände des Stadtbusverkehrs in der Eduard-Beyerlein-Straße verlagert werden. Das Gebäude in der Birkenstraße sei „in dieser Form nicht mehr zukunftsfähig“, sagt kaufmännischer Leiter Dr. Roland Dietrich in der Mitteilung. „Baulich gesehen steht uns das Wasser hier bis zum Hals.“ Die wirtschaftlich betrieblich beste Lösung sei ein Neubau in der Eduard-Beyerlein-Straße, bestätigten den Stadtwerken auch externe Experten. Lesen Sie auch: Die Stadtwerke stehen aktuell wegen eines Bauvorhabens in der Kritik.

Das Unternehmen hat einen Architektenwettbewerb durchgeführt, bei dem ein Preisgericht dieses Frühjahr die besten auswählte. Darunter befanden sich sechs Architekten als „Fachpreisrichter“ und fünf Sachpreisrichter. Auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer waren beteiligt. Bei den Planungen müssen baurechtliche Vorgaben eingehalten werden, aber natürlich haben auch die Stadtwerke Kriterien, die ihnen besonders wichtig sind, sagt Bayer. Aus 15 Arbeiten wurden fünf ausgewählt, die Jury hat dann zwei Preisträger gekürt. Platz eins ging an das Büro Gerber Architekten aus Dortmund, Platz zwei belegt der Entwurf des Büros H2M aus München.

Das soll der neue Sitz bieten

Kernkriterien für die Stadtwerke sind Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und die städtebauliche Einbindung, wie Dr. Roland Dietrich erklärt. Die beiden Entwürfe würden diese Kriterien in sehr weiten Teilen erfüllen. Der erstplatzierte Entwurf enthält allerdings das bestehende Schalthaus, welches entkernt und die Technik für die notwendige Stromverteilung an anderer Stelle untergebracht würde. Das Gebäude wiederum würde zum sozialen Herz des Unternehmens, wo Besprechungen stattfinden und die Mitarbeiter zusammenkommen können.

Alle anderen Gebäude wie Werkstatt, Bürogebäude, Lager und Parkhaus orientieren sich an der Ausrichtung des Schalthauses und greifen in ihrer kleinteiligen Struktur die umgebende Bebauung auf. Hier könne man Veränderungen vermutlich leichter und günstiger umsetzen als beim zweiten Sieger, so Dietrich. Aber: Beide Arbeiten funktionieren, andernfalls wären sie bei der Jury durchgefallen.

Der zweitplatzierte Entwurf gestaltet ein S-förmiges Gebäude, welches etwas wuchtiger wirkt, aber dem Prinzip folgen würde, dass „wir alle tatsächlich unter einem Dach arbeiten können.“

Ebersberger zufrieden

OB Ebersberger ist mit den Ergebnissen zufrieden: „Dass die Stadtwerke Bayreuth sich baulich fit machen müssen für die Zukunft ist vollkommen klar. Beide Entwürfe sind reizvoll und können vor allem funktionieren. Es hat sich gelohnt, dass sich die Stadtwerke in den vergangenen Jahren so viel Arbeit gemacht haben, schließlich mussten sehr viele Dinge berücksichtigt werden: Wie viele Menschen arbeiten künftig bei den Stadtwerken? Wie viele Parkplätze braucht das Unternehmen? Wie können Büros, Lager und Werkstätten unter einen Hut gebracht werden, ohne dass sie den Stadtbusverkehr auf dem Gelände stören? Das Projektteam hat auf hunderte Fragen Antworten gefunden. Damit ist meiner Meinung nach schon jetzt der Grundstein für die leistungsfähige Zukunft unserer Stadtwerke gelegt.“

Noch ist jedoch nicht entschieden, welcher der beiden Entwürfe endgültig zum Tragen kommt. Dietrich: „Wir verhandeln mit beiden Büros schon bald über einen Generalplanervertrag. Sobald es ein Ergebnis gibt, fließt auch dies in eine finale Bewertung anhand einer Matrix ein.“ Auch hier sind verschiedene Kriterien gefragt: Das Abschneiden beim Architektenwettbewerb, die Höhe des Gesamthonorars, die Projektorganisation und inwiefern ein Entwurf die gewünschte Nachhaltigkeitszertifizierung erreicht.




Umzug in 2025?

Die Entscheidung soll im Herbst gefällt und präsentiert werden: „Wir liegen immer noch voll im Zeitplan, das spricht für unsere Arbeit und die des von uns beauftragten Projektsteuerers.“ Sicher ist allerdings noch nicht, ob es bei den geschätzten Kosten von 50 Millionen Euro bleiben wird: „Die Kostenschätzung beruht auf groben Strukturen und Baukostenindizes.“ Auch seien die durch den Ukraine-Krieg bedingten Preisentwicklungen noch nicht in die Planung eingespeist.

Das benötigte Geld wollen die Stadtwerke durch den Verkauf und die Entwicklung eigener Grundstücke in weiten Teilen erlösen. Ein erster Schritt sei laut der Mitteilung der Verkauf des ehemaligen Lagers in der Spitzwegstraße gewesen. Auch die Fläche am Sendelbach, die die Stadtwerke als Parkplatz nutzen, möchte das Unternehmen entwickeln – und nicht zuletzt das Gelände des heutigen Firmensitzes in der Birkenstraße.