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Polizei

Telefonbetrüger scheitern an wachsamer Seniorin – zwei Männer in Haft

In Kulmbach scheiterte ein Telefonbetrug an einer wachsamen Seniorin. Zwei mutmaßliche Geldabholer sitzen nun in Untersuchungshaft.

Dienstagnacht, den 23. September 2025, geriet eine 73-jährige Kulmbacherin ins Visier von Telefonbetrügern.

Die Täter gaben sich als Polizisten aus und behaupteten, der Sohn der Frau habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine angebliche Haftstrafe zu verhindern, solle sofort eine hohe „Kaution“ gezahlt werden. Auffällig: Die Täter wiesen die Seniorin an, sich einen Wecker auf 2 Uhr zu stellen.

Ehepaar reagiert richtig und ruft die Polizei

Die Seniorin durchschaute die Masche sofort und ließ sich nicht unter Druck setzen. Ihr Ehemann verständigte umgehend die Polizei. Geplant war, dass die Frau einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag vor ihrer Haustür deponiert.

Gegen 3 Uhr hörte das Ehepaar jedoch einen Mann vor dem Haus telefonieren, der sich beschwerte, „dass kein Geld unter dem Stein liege“. Als er sturm klingelte, öffneten die Bewohner nicht und beobachteten, wie er ohne Beute weiterging.

Zwei Tatverdächtige festgenommen

Unmittelbar nach dem Vorfall kontrollierten Einsatzkräfte der Polizei Kulmbach ein Fahrzeug mit Mannheimer Zulassung. Im Auto saßen ein 41-jähriger Fahrer und ein 35-jähriger Beifahrer.

Die Kriminalpolizei Bayreuth übernahm die Ermittlungen. Aufgrund der präzisen Angaben der Zeugen erhärtete sich schnell der Verdacht, dass es sich bei den Männern um mutmaßliche Geldabholer handelte.

Am Mittwoch wurden die Tatverdächtigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehle. Zudem prüfen die Ermittler, ob die Männer für weitere Fälle verantwortlich sind.

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Polizei warnt: So schützen Sie sich vor Telefonbetrügern

Nicht immer können Betrugsfälle wie in Kulmbach vereitelt werden. Die Polizei warnt daher eindringlich vor dieser Masche und gibt klare

Verhaltenstipps:

  • Keine Geldforderungen am Telefon akzeptieren: Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte fordern niemals Bargeld, Schmuck oder Wertgegenstände.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Betrüger arbeiten mit Stresssituationen wie angeblichen Unfällen oder Haftandrohungen.
  • Keine Daten preisgeben: Keine Kontonummern, PINs, TANs oder Codes weitergeben.
  • Keine Übergabe an Boten: Niemand holt Wertgegenstände an der Haustür oder vor Gerichtsgebäuden ab.
  • Vertrauenspersonen einbeziehen: Mit Angehörigen oder Nachbarn sprechen, bevor man etwas unternimmt.
    Im Zweifel die 110 anrufen.

Weitere Tipps und Informationen bietet die Präventionskampagne „NichtMitMeinerOma #NMMO“ der oberfränkischen Polizei: Polizei Bayern – Schutz vor Telefonbetrug.