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Polizei

Terror-Verdacht in Oberfranken: nach Beschädigung an Synagoge

Nachdem Unbekannte an einer Synagoge in Oberfranken eine Scheibe zerstört haben, hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen festgenommen.

Die Polizei hat im Fall der beschädigten Synagoge in Oberfranken einen 21-jährigen Tatverdächtigen gefasst. Die Polizei vermutet einen rechtsextremen Hintergrund.

Über die neuen Erkenntnisse haben das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bamberg heute, am 10. Januar 2023, berichtet.

Tatverdächtiger in Oberfranken gefasst

In der Silvesternacht hatte ein zunächst Unbekannter eine Fensterscheibe der Synagoge in Ermreuth (Landkreis Forchheim) eingeschlagen. Wie die das Polizeipräsidium nun mitgeteilt hat, versuchte der Täter auch, dort einen Feuerwerkskörper zu zünden. Außerdem hat die Polizei schon am 5. Januar einen 21-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Auch dies hat das Polizeipräsidium am 10. Januar mitgeteilt.

Eine Videoüberwachung an der Synagoge und die Angaben von Zeugen führten die Staatsanwaltschaft Bamberg und Kriminalpolizei Bamberg zu einem 21-jährigen Mann aus einem Nachbarort. Der Mann wurde am Abend des 5. Januar festgenommen.

Dem Tatverdächtigten wird vorgeworfen, eine Fensterscheibe der Synagoge eingeschlagen und anschließend versucht zu haben, vor dem Fenster der Synagoge einen Feuerwerkskörper zu zünden, um diesen durch die zerstörte Scheibe in die Synagoge zu werfen und so dort Feuer zu legen.

Rechtsextremer Hintergrund vermutet

Hinsichtlich der genauen Hintergründe der Tat und etwaiger politischer Motivationen werden derzeit weitere Ermittlungen geführt. Angesichts der Tatumstände und nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um eine antisemitisch motivierte Straftat mit einem rechtsextremistischen Hintergrund.

Die Staatsanwaltschaft Bamberg stellte Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen versuchter schwerer Brandstiftung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Am Freitag, 6. Januar, wurde der Tatverdächtigte einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Dieser lehnte den Erlass eines Haftbefehls wegen fehlender Fluchtgefahr ab. Der 21-Jährige wurde daraufhin auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat gegen die Entscheidung Beschwerde beim Landgericht Bamberg eingelegt.

Stelle für Terrorismus-Bekämpfung übernimmt Ermittlungen

Am 10. Januar 2023 wurde das Ermittlungsverfahren von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen. Dort wird es vom Zentralen Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz geführt.