Zuletzt aktualisiert am
Therme Obernsees, Schulen und RIZ – Was der Landkreis Bayreuth vorhat
Von Bauprojekten über Klimaschutz bis hin zur Wirtschaftslage – Landrat Florian Wiedemann blickt auf das Jahr 2024 zurück und gibt einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen und Entwicklungen im Landkreis Bayreuth.
Viele Fortschritte, aber auch einige Herausforderungen hatte das Jahr 2024 für den Landkreis Bayreuth auf Lager. Landrat Florian Wiedemann hat auf der Jahrespressekonferenz am Mittwochnachmittag die Entwicklungen im Landkreis Bayreuth im vergangenen Jahr bilanziert und einen Ausblick auf 2025 gegeben.
Stabile Bevölkerungszahlen
Die Einwohnerzahl im Landkreis Bayreuth blieb weitgehend stabil. 103.173 Menschen lebten im Jahr 2024 im Landkreis Bayreuth, 2023 waren es 104.743 Dennoch rückt der demografische Wandel zunehmend in den Fokus, die Bevölkerung wird immer älter. Ziel sei es deshalb, den Landkreis nicht nur für Touristen, sondern vor allem für die Bewohner weiter attraktiv zu machen, so Landrat Wiedemann.
Wirtschaft: weniger Arbeitslose als im bayernweiten Durchschnitt
Die Arbeitslosenquote im Landkreis lag im Dezember 2024 bei 3,2 Prozent und damit unter dem bayernweiten Schnitt von 3,8 Prozent. Grund dafür: Der Landkreis profitiert von einer vergleichsweise geringen Abhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen. „Das liegt daran, dass wir wenig verarbeitendes Gewerbe bei uns haben und recht viele Behörden“, so der Landrat. Herausforderungen bestehen dennoch. Als Beispiel nannte Wiedemann die Schließung des Porzellanwerks der Firma Rosenthal in Speichersdorf.
RIZ-Projekt: Landkreis sucht Lab-Standort
Mit dem RIZ (Regionales Innovationszentrum) haben Stadt und Landkreis nach langem Ringen eine Einigung gefunden. Der Landkreis beteiligt sich mit maximal 3 Millionen am Bau des RIZ an der Uni Bayreuth und trägt 50 Prozent der Betriebskosten. Außerdem war Bedingung, dass es ein Kompetenzcluster, ein sogenanntes „Lab“ im Landkreis geben soll, von dem Unternehmen profitieren sollen.
Im Jahr 2025 soll ein weiterer Schritt in Richtung Lab gemacht werden: es soll eine Immobilie für das Lab gefunden werden. „Wir haben die Gemeinden mit einem Kriterienkatalog angeschrieben“, sagte Florian Wiedemann. Unter den Kriterien: die Immobilie soll möglichst denkmalgeschützt sein, damit das Lab gut durch die Oberfrankenstiftung förderfähig ist. Außerdem sollte sie infrastrukturell gut angebunden sein, optimalerweise auch über die Bahn erreichbar sein. Besonders wichtig: Unternehmen in der direkten Umgebung sollen Bereitschaft an einer Zusammenarbeit signalisieren. „Das Lab ist zunächst einmal auf einen Förderzeitraum von drei Jahren angelegt, dann sollte es sich selber tragen“, so Florian Wiedemann. Ein paar Schreiben von Gemeinden seien schon im Landratsamt eingegangen.
Highlights 2024: Seilbahn und Therme
2024 wurden mehrere Großprojekte abgeschlossen oder vorangetrieben, darunter die Erneuerung der Ochsenkopfseilbahn und die Modernisierung der Therme Obernsees. „Ich bin erleichtert, dass die Erneuerung der Ochsenkopf Seilbahnen so gut funktioniert hat“, so Florian Wiedemann. Die Ochsenkopf-Seilbahn Süd in Fleckl mit einem Investitionsvolumen von 14,6 Millionen Euro und einem Fördervolumen von 4,7 Millionen Euro wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt. Im neuen Jahr soll nun der Ochsenkopfgipfel attraktiver gestaltet werden. Dazu gehören ein neuer Bikepark, ein Spielplatz, eine Aussichtsplattform und barrierefreie Wege.
Die Eröffnung des Außenbeckens und des Ruheraums der Therme Obernsees waren ein weiterer Meilenstein für den Landkreis, so Florian Wiedemann. Bis Ostern soll dann, wenn alles gut geht, das Kinderland fertiggestellt werden. Als nächstes stehen dann Baumaßnahmen an der Dachterrasse mit Außengastronomie und der Innenbereich der Sauna an. 14,7 Millionen kostet der laufende Bauabschnitt. „Im nächsten Jahr wird das Defizit des Landkreises dann nicht mehr so hoch sein, wenn wir die Therme geschafft haben“, so Florian Wiedemann.
Zudem wurden einige Kreisstraßen saniert. Darunter die Straße zwischen Eckersdorf und Heinersreuth und die Kreisstraße am Bindlacher Berg.
Welche Straßen 2025 anstehen, lesen Sie hier.
Klimaschutz und Digitalisierung
Der Landkreis setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Die Bauhöfe Weidenberg und Hollfeld, sowie das Landratsamt selbst haben Photovoltaikanlagen auf den Dächern erhalten. 2025 soll auch die Jugendstätte Haidenaab eine Solaranlage bekommen.
Veranstaltungen im Jahr 2024
Das Jahr 2024 war natürlich außerdem geprägt von zahlreichen kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Der traditionelle Kreisempfang und die Kulturpreisverleihung fanden ebenso statt wie die Sportlerehrung, bei der herausragende Leistungen gewürdigt wurden. Zudem boten die Bayreuther Unternehmertage und der gemeinsame Wirtschaftsempfang von Stadt und Landkreis eine Plattform für Vernetzung und Austausch. Ein weiteres Highlight für den Landkreis war die Sommerlounge in Goldkronach, die trotz wechselhafter Wetterbedingungen viele Besucher anzog.
Das sind die Schwerpunkte für 2025
- Therme Obernsees: Kinderland, Dachterrasse mit Außengastronomie, Innenbereich Sauna
- Ochsenkopf: Attraktivierung des Ochsenkopf-Gipfels: Bikepark, Spielplatz, Aussichtsplattform, barrierefreie Wege
- Mobiltät: Ausbau des 30-Minuten-Takts im Bayreuther Land
- RIZ: Standortsuche für das Lab
- Klinikum Bayreuth: Umbau und Fertigstellung des MRT-Zentrums und des MCO II-Gebäudes.
- Schulen:
- Fertigstellung des MINT-Gebäudes an der Staatlichen Gesamtschule Hollfeld
- Generalsanierung der Bayreuther Johannes-Kepler-Realschule