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Festspiele

Über 500.000 Euro: Bayreuther Festspiele brauchen mehr Geld von der Stadt

Die Bayreuther Festspiele mussten aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 entfallen. Die Festspiel GmbH braucht nun wegen der Pandemie mehr Geld von der Stadt. 

Die Bayreuther Festspiele brauchen wegen der Corona-Pandemie mehr Geld. Deswegen soll die Stadt nun den eigentlich schon festgesetzten Zuschuss für 2021 erhöhen. Da die Festspiele 2020 nicht stattfinden konnten, wurde kurzerhand ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt. 

Bayreuther Festspiele brauchen mehr Geld

1.408.490 Euro wollte die Stadt der Bayreuther Festspiel GmbH ursprünglich für 2021 geben. Das reicht den Festspielen allerdings nicht. Denn aufgrund der Corona-Pandemie haben sich die Rahmenbedingungen der Festspiele geändert. Im aktuellen Wirtschaftsplan wurde berechnet, dass von allen Zuschussgebern höhere Zuschüsse benötig werden.

So also auch von der Stadt. Die soll ihren Zuschuss nun um eine halbe Million erhöhen. Statt 1.408.490 Euro, brauchen die Festspiele 1.913.153,50 Euro von der Stadt Bayreuth. Allerdings steht immer noch nicht abschließend fest, ob die Festspiele 2021 stattfinden können oder nicht. Bereits 2020 musste die berühmte Bayreuther Kultur-Veranstaltung abgesagt werden.

Diskussion im Bayreuther Stadtrat

Dadurch dass bislang nicht absehbar ist, ob die Festspiele stattfinden und wenn, wie viele Plätze besetzt werden können, favorisiert Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) die Erhöhung des Zuschusses. Christoph Rabenstein (SPD) ist dagegen der Meinung, dass der Zuschuss einstweilen nicht erhöht wird.

“Die Festspiele sind wichtig und teuer”, erklärt Rabenstein. Trotzdem will er nicht einfach mal so den Betrag erhöhen. Er möchte, dass der Betrag erst erhöht wird, wenn er auch wirklich erforderlich ist. Ebersberger hält dagegen. Es gehe um Förderungen vom Bund. “Wir haben massive Probleme mit dem Bund gehabt”, sagt der Oberbürgermeister.

Ohrfeige für die Festspiele

“Wenn 500.000 Euro am Ende des Tages fehlen, ist das eine schallende Ohrfeige für die Festspiel GmbH”, erklärt Michael Hohl (CSU). Wenn die Festspiele nicht stattfinden könnten, weil das Geld nicht reicht, wäre es verdammt peinlich, sagt er weiter.

“Wenn man die Festspiele gefährden will, kann man das machen”, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Stephan Müller (BG) stimmt dem zu. “Da können wir nicht Hand anlegen”, findet Müller. Vor allem, da die Festspiele das Aushängeschild schlechthin sind für Bayreuth.

Festspiele sind ohne Zuschuss gefährdet

“Wenn in einem Vertrag nicht Corona-Klauseln sind, weiß man nicht, wie die Gerichte entscheiden”, erklärt Ebersberger. Deswegen sollte vorgesorgt werden und das Geld bereitgestellt werden. “Die einzelnen Aufführungen finanzieren die laufenden Kosten der Festspiele mit”, berichtet Kulturreferent Benedikt Stegmayer. Bühnenbilder und Kostüme seien bereits angefertigt und müssten bezahlt werden, auch wenn die Festspiele ausgefallen sind.

Gert-Dieter Meier (DU) fände es katastrophal für Bayreuth, wenn die Festspiele auch 2021 ausfallen würden. Christoph Rabenstein (SPD) wusste nicht, dass die Festspiele wirklich gefährdet wären, wenn sie die zusätzlichen 500.000 Euro nicht bekämen. Christopher Süss (JB) glaubt, dass es das größte Eigentor wäre, der Erhöhung des Zuschusses nicht zuzustimmen.

Entscheidung im Stadtrat

Den Zuschuss zu erhöhen, ist eine vertragliche Verpflichtung, erklärt Ebersberger. “Wenn wir dieser nicht nachkommen, müssen wir dem Bund, dem Land und den Freunden der Festspielen sagen, dass wir unserer vertraglichen Verpflichtung als Gesellschafter nicht nachkommen.” Am Ende stimmte der Haupt- und Finanzausschuss  einstimmig für die Erhöhung des Zuschusses.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler