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Ukraine

Über 700 Flüchtlinge aus der Ukraine in Bayreuth: Hier besteht Hilfsbedarf

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Stadt Bayreuth zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen. Doch die Herausforderung ist noch nicht geschafft.

Das Engagement in der Stadt Bayreuth, Flüchtlingen aus der Ukraine helfen zu wollen, ist ungebrochen.

Doch mit einer wachsenden Zahl von Flüchtlingen, werden die verfügbaren Kapazitäten immer stärker beansprucht.

Bayreuth hat mehr Flüchtlinge aufgenommen, als ursprünglich vorgesehen

Derzeit sind nach Kenntnis der Stadt knapp 700 ukrainische Flüchtlinge in Bayreuth angekommen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Stadtverwaltung geht allerdings nach wie vor von einer gewissen Dunkelziffer aus, da damit gerechnet werden muss, dass sich auch Kriegsflüchtlinge in der Stadt aufhalten, die auf private Initiative nach Bayreuth gekommen sind und bislang keinen Kontakt zu den Behörden aufgenommen haben.
Die Stadt hat inzwischen weit mehr Menschen aus der Ukraine aufgenommen, als es das bislang gültige staatliche Verteilszenario vorsieht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der relevanten Ämter und Dienststellen arbeiten vor diesem Hintergrund gemeinsam mit einem ganzen Netzwerk an freiwilligen Helfern an der absoluten Belastungsgrenze; und dies, obwohl die Stadt frühzeitig interne Umsetzungen vorgenommen und unverzüglich neue Stellen errichtet hat, um zusätzliche Personalkapazitäten zu schaffen.

Bei der Stadt Bayreuth haben sich inzwischen über 130 ehrenamtliche Helfer gemeldet, wie die Stadt mitteilt. Die Helfer kümmern sich unter anderem um Essenausgabe in einer frühzeitig zur Erstaufnahme-Einrichtung umgebauten Dreifach-Turnhalle, um Begleitung beim Arztbesuch, um die Suche nach Familienpaten und um Dolmetscherdienste, wie aus einer Mitteilung der Stadt Bayreuth hervorgeht.
Die Registrierung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine beim Ausländeramt der Stadt Bayreuth kommt gut voran. Aktuell wurden etwa 620 Menschen registriert, was ihnen den Zugang zu staatlichen Unterstützungsleistungen und Arbeitsaufnahme ermöglicht.

Stadt sucht weitere Unterbringungsmöglichkeiten

Die Stadt arbeitet derzeit unter Hochdruck an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Sie steht unter anderem im Kontakt mit Wohnungsbaugesellschaften, so hat etwa die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOG inzwischen 16 Wohnungen übergeben, die aufgrund anstehender Modernisierungsmaßnahmen derzeit leer stehen. Sie wurden bereits vermittelt. Weitere Wohnungen der GEWOG werden folgen. Mit einem großen Bayreuther Senioren- und Pflegeheim laufen Vertragsverhandlungen, um dort ebenfalls nicht genutzte Kapazitäten für Ukraine-Flüchtlinge zu erschließen. Auch mit dem Studentenwerk Oberfranken steht die Stadt im Kontakt, um zusätzliche Kapazitäten frei zu bekommen. Auch die Jugendherberge Bayreuth hat unbürokratische Hilfe geleistet.

Lesen Sie auch: Für Flüchtlinge aus der Ukraine hat die Stadt Bayreuth ein flächendeckendes Impfangebot bereitgestellt.




OB appelliert an die Hilfsbereitschaft der Bayreuther Bürger

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger appelliert vor diesem Hintergrund an die Bayreuther Bevölkerung: „Öffnen Sie Ihre Herzen und Ihre Türen für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Wir haben es hier mit Menschen zu tun, die Schreckliches erlebt und ihre Heimat verloren haben und die unser aller Unterstützung brauchen.“

Die medizinische Versorgung der in der Erstaufnahmeeinrichtung untergebrachten Menschen wird über eine hausärztliche Gemeinschaftsinitiative koordiniert und sichergestellt, die regelmäßige Sprechstunden organisiert. In Sachen Schulunterricht steht die Stadt im engen Kontakt mit dem Staatlichen Schulamt. Zu diesem Thema wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet.

Sach- und Geldspenden sind weiterhin sehr gefragt

Für Sachspenden hat die Stadt am Wertstoffhof in der Drossenfelder Straße eine zentrale Abgabestelle eingerichtet. Sie kooperiert mit dem Bayreuther Kaufhaus Regenbogen. Unter der Telefonnummer 0921/1501420 werden Möbelspenden angenommen und die Abholung vereinbart. Eine Liste dringend benötigter Dinge bei sonstigen Sachspenden hat die Stadt auf ihrer Homepage (www.bayreuth.de) zusammengestellt. Auch hier ist jede Unterstützung willkommen. Im Verwaltungsgebäude Schlossgalerie können zudem insbesondere medizinische Hilfsgüter für Menschen mit Handicap abgegeben werden, die bei Bedarf durch die Stadt an die ukrainischen Kriegsflüchtlinge, insbesondere an die Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung, verteilt werden.

Für Geldspenden wurde ein Spendenkonto (IBAN: DE67 7735 0110 0038 0793 23; BIC: BYLADEM1SBT; Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe) eröffnet.