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Krankheit

Meningokokken in Oberfranken bei Kleinkind entdeckt: Kind war mit gefährlicher Infektion in Kita

Im Kreis Wunsiedel ist ein Kleinkind mit Meningokokken infiziert. Einige Eltern einer Kita mussten deshalb informiert werden.

Meningokokken im Kreis Wunsiedel: Ein Vierjähriger aus dem Landkreis Wunsiedel ist an einer Meningokokken-Infektion erkrankt. Der Fall wurde dem Gesundheitsamt des dortigen Landkreises heute (12.10.2020) gemeldet. Weitere Erkrankungen sind bislang nicht bekannt geworden.

Meningokokken-Infektion im Kreis Wunsiedel

Da das Kind eine Kindertagesstätte besucht, hat das Gesundheitsamt des Landkreises Wunsiedel umgehend alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Alle betroffenen Familien wurden informiert und aufgefordert, sich mit Ihren Kindern in medizinische Beratung zu begeben.

Konkret wird allen, die in der vergangenen Woche Kontakt zu dem erkrankten Kind hatten, empfohlen, unbedingt einen Arzt aufzusuchen und mit ihm die Notwendigkeit einer vorsorglichen Einnahme von Antibiotika abzuklären. Damit folgt das Gesundheitsamt den Hinweisen des Robert Koch-Institutes und der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie internationalen Expertengremien.

Meningokokken-Infektion: So kann man sich anstecken

Die Übertragung der Meningokokken-Bakterien erfolgt durch Tröpfcheninfektion, etwa beim Sprechen und Anhusten. Grundsätzlich sind Sekrete des Nasen-Rachen-Raumes und Speichel infektiös, so dass die Erreger zum Beispiel auch beim Küssen übertragen werden können.

Da die Bakterien außerhalb des Körpers nur kurze Zeit überleben, ist ein enger Kontakt zum Kranken oder einem Keimträger erforderlich, erläutert das Landratsamt Wunsiedel. Ein Zusammentreffen von Menschen ohne engen Kontakt führt im Normalfall nicht zu einer Ansteckung. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit beträgt meist zwei bis sieben Tage.

Das sind Meningokokken

Eine Meningokokken-Erkrankung ist selten, kann aber in etwa 2/3 der Fälle zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und in etwa 1/3 zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Diese können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Das schreibt eine ärztliche Expertin zu dieser Infektion.

Babys und Kleinkinder seien am häufigsten betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko.

Symptome bei Meningokokken

Ärzte und Experten erklären folgende Symptome bei einer Meningokokken-Infektion: “Bei Meningokokken-Erkrankungen kann es zu plötzlich auftretenden unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel und schwerstem Krankheitsgefühl kommen. Bei einer Hirnhautentzündung kommen Erbrechen und Nackensteifigkeit hinzu. Weiterhin können Symptome wie Reizbarkeit, Schläfrigkeit sowie Krampfanfälle oder Hirnnervenlähmungen auftreten. Bei septischen Verläufen kommt es zu Hauteinblutungen, zum Blutdruckabfall und zum Organversagen.”

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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