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Bayreuth

Ukraine-Flüchtlinge in Bayreuth: Stadt und Landkreis suchen Unterkünfte

Bayreuth und der Landkreis haben aktuell nicht genügend Räume, um die ukrainischen Flüchtlinge unterzubringen. Der Flüchtlingsstrom reißt unterdessen nicht ab.

Während die Stadt Bayreuth nach einer Alternative zur Unterbringung in einer Turnhalle sucht, hofft der Landkreis auf mehr Privatunterkünfte.

Beide haben nun über ihre aktuellen Probleme informiert.

Neuer Raum für Ukraine-Flüchtlinge in Bayreuth gesucht

Bayreuth nutzt als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge aus der Ukraine die Dreifach-Turnhalle “am Roten Main” in der Johann-Sebastian-Bach-Straße. Aktuell sind dort laut Stadt noch etwa ein Dutzend Flüchtlinge untergebracht. Vereine und Schulen können die Halle daher nur zu zwei Dritteln für Sport nutzen.

Das soll sich ändern. “Das Sozialreferat sucht nach räumlichem Ersatz für die Dreifach-Turnhalle”, teilt die Stadt mit. “Hierzu laufen Gespräche und Verhandlungen auf mehreren Ebenen. Die Suche ist aber aufgrund der angespannten Situation auf dem Bayreuther Wohnungsmarkt nicht einfach.” Lesen Sie auch: Um Sanierungen an Bayreuths Schulen zu beschleunigen, hat die CSU-Fraktion im Stadtrat eine neue Idee vorgebracht.




Alternative nicht leicht zu finden

Laut Bayreuths Sozialreferentin Manuela Brozat prüft die Stadt aktuell mehrere Immobilien, die als Alternative zur Dreifach-Turnhalle dienen könnten. Sowohl Wohn-, als auch Gewerbegebäude seien im Gespräch. Eine neue Erstaufnahmeeinrichtung müsste aber den Ansprüchen an Unterbringung und Versorgung entsprechen, die Stadt müsste die Räume eventuell renovieren oder umbauen. Dazu sind laut Brozat Abstimmungen mit der Regierung von Oberfranken nötig, bei einer längerfristigen Anmietung auch mit dem Bayerischen Innenministerium.

Derzeit halten sich in Bayreuth etwa 1.200 ukrainische Flüchtlinge auf, wie die Stadt auf bt-Anfrage mitteilt. Das Sozialamt habe etwa 600 Flüchtlinge in Unterkünfte vermittelt, dabei hätten sowohl private Angebote als auch Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOG eine Rolle gespielt. Viele würden aber auch über private Kontakte unterkommen. Auf der Warteliste des Sozialamts befinden sich laut Stadt noch 50 Flüchtlinge.

“Es werden aber nach wie vor dringend private Wohnangebote gesucht”, sagt Stadtsprecher Joachim Oppold gegenüber dem bt. “Das Sozialamt ist für jedes diesbezügliche Angebot dankbar. Wohnungsangebote können auch online auf der Homepage der Stadt angegeben werden.” Die Stadt rechne zudem angesichts der aktuellen Entwicklung des Ukraine-Kriegs mit einer weiteren Zunahme der Flüchtlingszahlen.

Auch der Landkreis braucht mehr Raum

“Da in den letzten Wochen vermehrt Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu uns kommen, sucht der Landkreis Bayreuth weiterhin private Unterkünfte zu einem angemessenen Mietpreis für deren Unterbringung”, heißt es in einer aktuellen Mitteilung vom Landratsamt Bayreuth. “Benötigt werden Unterkünfte jeder Größe, für Einzelpersonen oder Familienverbände mit drei, vier und fünf Personen, teilweise sind Haustiere dabei. Die Unterkunft sollte für mindestens ein Jahr zur Verfügung gestellt werden können.”

Wie das Landratsamt auf bt-Anfrage mitteilt, hat der Landkreis bisher insgesamt 1.138 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert oder aus einem ANKER-Zentrum zugewiesen bekommen. “Es kommen kontinuierlich Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu uns, in den letzten Wochen etwas mehr als in den Monaten davor”, so Landratsamt-Sprecherin Karen Görner-Gütling gegenüber dem bt. “Nicht alle bleiben hier, manche kehren auch zurück oder ziehen woandershin.”

Sammelunterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine habe der Landkreis nicht geplant, er setzt weiter auf die Vermittlung in private Unterkünfte. Wer eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, findet alle Informationen auf der Homepage des Landkreises.