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Wirtschaft

Unternehmen in Oberfranken leiden unter Ukraine-Krieg: IHK in Bayreuth fordert Entlastungen

Der Ukraine-Krieg wirkt sich auch auf die Wirtschaft in Oberfranken aus. Die in Bayreuth sitzende Industrie- und Handelskammer Oberfranken setzt sich für diese Firmen ein.

Die in Bayreuth sitzende Industrie- und Handelskammer Oberfranken veröffentlicht in einer Pressemitteilung ihre Ergebnisse einer Blitzumfrage zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Unternehmen in Oberfranken.

Die Wirtschaftssanktionen hinterlassen auch bei diesen Firmen ihre Spuren.

Blitzumfrage der IHK Oberfranken in Bayreuth

Die Zahl der bei der IHK Oberfranken Bayreuth gemeldeten Unternehmen mit Wirtschaftskontakten nach Russland (etwa 200), Belarus (etwa 60) und Ukraine (zirka 100) seien zwar laut der Mitteilung vergleichsweise überschaubar, dennoch seien die Auswirkungen von Krieg und Wirtschaftssanktionen branchenübergreifend und flächendeckend zu spüren. Hauptsächlich in der Industrie, aber auch im Großhandel. Alle Entwicklungen im Ukraine-Krieg gibt es in unserem Ukraine-Ticker.

Laut IHK-Blitzumfrage seien 13 Prozent der befragten Unternehmen vom Krieg betroffen. Weitere 68 Prozent bekämen ihn jedoch indirekt zu spüren, sei es durch steigende Preise, Transportprobleme oder Lieferengpässe..

Das Problem der Preissteigerungen

Neben den gestiegenen Energiekosten stellen auch die Preisentwicklung für Rohstoffe und Vorleistungen ein Problem dar. Diese seien um 68 Prozent gestiegen, heißt es von der IHK. 63 Prozent der Befragten geben außerdem Störungen in den Lieferketten und der Logistik an, 46 Prozent sogar das komplette Fehlen von Rohstoffen und Vorleistungen. Laut einem Unternehmer seien die Transportkosten in den vergangenen sechs Monaten um 30 bis 40 Prozent gestiegen. 29 Prozent hätten außerdem schon Geschäftspartner verloren oder rechnen mit einem solchen Verlust.

Auch ein Produktionsstopp sei für 36 Prozent der Unternehmen eine Option. Jedes dritte Unternehmen will in erneuerbare Energien investieren, was deutlich mehr seien als in der Bundesrepublik. Allerdings wollen auch drei von vier Firmen die gestiegenen Kosten über Preissteigerungen auffangen, falls diese auf dem Markt durchsetzbar sind. Auch das ist deutlich mehr als im bundesweiten Vergleich, wie die IHK selbst schreibt.




Forderung nach Entlastungen

Die Hauptgeschäftsführerin der IHK Oberfranken, Gabriele Hohenner, fordert aufgrund dieser Umstände dringend kurzfristige Kostenentlastungen. 36 Prozent der Unternehmen wollen die Lagerhaltung erhöhen und jede Vierte der befragten Firmen sei auf der Suche nach neuen Lieferanten.

Diese Überlegungen zu Personalanpassungen verdeutlichen die Dramatik der Lage insbesondere, wenn man sich vor Augen hält, dass viele Unternehmen im Januar noch verzweifelt nach Fachkräften gesucht hätten, sagt Hohenner. Das Gebot der Stunde seien deshalb: Kurzfristige Entlastungen der Unternehmen und der Verbraucher.