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Coronavirus

Valentinstag im Landkreis Bayreuth: Eine ungerechte und ungewisse Situation für Floristen

Am Sonntag (14.2.2021) ist Valentinstag. Wegen der Corona-Pandemie sind 2021 einige Dinge beim Blumenkauf zu beachten. 

„Schon wieder Valentinstag?“ So ist es! Am Sonntag (14.2.2021) ist es wieder so weit. Der Valentinstag 2021 wird anders werden, weil in der Corona-Pandemie vieles anders ist. Das bt hat bei der Gärtnerei Wolf in Waischenfeld im Landkreis Bayreuth nachgefragt, welche Auswirkungen die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus auf den Tag der Liebenden haben.

So viel vorweg: Dieses Mal heißt es wirklich, rechtzeitig dran zu denken. Sonst gehen die Liebsten leer aus. Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die heimische Brauwirtschaft aus. Eine Kult-Brauerei im Landkreis Bayreuth hat Probleme.

Valentinstag in der Corona-Pandemie: Probleme für Floristen und ihre Kunden

Seit 30 Jahren gibt es die Gärtnerei Wolf in Waischenfeld im Landkreis Bayreuth. Vor fünf Jahren wäre sie beinahe für immer geschlossen worden, wenn sie nicht Christine Kraus gepachtet hätte. Sie liebt Blumen und den Umgang mit Menschen, die Blumen lieben. Über die jedes Jahr wieder aufkommende Kritik, dass der Tag doch nur eine Erfindung der Kommerzindustrie sei, sagt sie: „Ich kann es nicht mehr hören.“

Christine Kraus findet es gut, dass es diesen Tag gibt. Der Valentinstag wird dieses Jahr anders. „Es ist Corona“ und damit beginnen die Probleme für Blumenläden und ihre Kunden.

Ungerecht und nicht nachvollziehbar: Damit haben Floristen in der Corona-Pandemie zu kämpfen

Wie alle anderen aus ihrer Branche darf Christine Kraus in ihrem Laden nur Click & Collect anbieten. Das bedeutet: Kunde ruft an, sagt, was er haben will, bekommt eine Uhrzeit, wann er seine Bestellung abholen kann, zahlt, holt ab und geht. Die FFP2-Maske nicht vergessen! „Das ist ungerecht!“, sagt Kraus. In den Discountern und großen Grundversorgermärkten gibt es fertig gebundene Sträuße und es geht das Gerücht herum, dass einige sogar eigene Floristen angestellt haben. „Warum dürfen die das und ich nicht?“, fragt sich Christine Kraus.

Das zweite Problem hat etwas mit dem Valentinstag an sich zu tun und betrifft hauptsächlich die Männer: Mal eben auf den letzten Drücker noch Blümchen holen, geht dieses Jahr nicht. Nicht genug damit: Jeder muss vorher anrufen und wissen, was er will. Eine Beratung vor Ort fällt dieses Mal aus. Blumen über das Telefon zu bestellen – das könnte bei dem einen oder anderen Probleme geben. „Meine Frau mag diese Roten so gerne“, reicht eben nur bedingt als Bestellung.

Dritter und letzter Punkt ist die Ungewissheit. Last Minute Kunden fallen weg und der Valentinstag ist dazu noch ein Sonntag. Genau wie alle anderen Vertreter ihrer Zunft, muss Christine Kraus die Ware vorher besorgen. Für wie viele Sträuße in welcher Farbe und in welcher Größe? Wie wird das Geschäft laufen in der Pandemie? „Es kann sein, dass ich am Ende auf den Sachen sitzen bleibe und mir den größten Blumenstrauß aller Zeiten in meine eigene Wohnung stellen muss, ohne etwas daran zu verdienen.“

Mit kreativen Ideen gegen die Corona Pandemie: So versucht es die Gärtnerei Wolf im Landkreis Bayreuth

Vier Mitarbeiter hat Christine Kraus. Da bleibt in der Corona-Pandemie nicht viel übrig, denn Lohnkosten, Pacht und allgemeine Betriebskosten wollen erst einmal bedient werden. In Kurzarbeit musste sie noch keinen schicken. „Es ist eine Nullrunde“, sagt sie. Mit kreativen Ideen versucht Kraus, den Laden am Laufen zu halten. Sie macht Videos auf ihrer Facebookseite, stellt neue, blumige Angebote vor.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß