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Ungeziefer

Vampir-Spinne auf dem Vormarsch: Die Nosferatu

Die Nosferatu-Spinne breitet sich in Deutschland aus. Bald könnte sie auch Bayreuther Haushalte erreichen. Aber ist sie gefährlich? Alles was Sie über die Riesenspinne wissen sollten.

Spinnen sind eklig – finden die meisten von uns. Mit ihren langen dünnen Beinen und dem haarigen Körper sind sie für viele Menschen irgendwie unheimlich. Viele schreien auf und greifen sofort zum Staubsauger, andere akzeptieren sie als fliegenfressende Mitbewohner. Bei einem sind sich jedoch fast alle sicher: Je größer die Spinne, desto unangenehmer wird es sie zu sehen. Und zu allem Übel, soll sich genauso eine große, teilweise giftig aussehende Spinne immer mehr in Deutschland verbreiten – und wird demnächst wohl auch in unsere Bayreuther Häuser ziehen.

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Eigentlich harmlose Riesenspinne

Diese schreckliche Schönheit nennt sich Nosferatu-Spinne, auf Latein Zoropsis spinimana, und sie gehört zur Familie der Wolfspinnenartigen. Benannt wurde sie nach dem Vampir des Stummfilms „Nosferatu“, da zwischen dem Muster auf ihrem Rücken und dem Gesicht des Blutsaugers eine verblüffende Ähnlichkeit bestehen soll. Ob sie ihrem Namenszwilling auch in der Lieblingsbeschäftigung, dem Blutsaugen, nachkommt? Johannes Lüers vom Umweltbüro e.V. Bayreuth: „Sie ist völlig harmlos. Die kann zwar beißen, aber für den Menschen und auch Haustiere sind die Bisse ungefährlich. Nur falls sich die Wunde entzündet, kann das schwerwiegende Folgen haben.“

Nosferatu und ihre Doppelgänger: Große Unterschiede

Das gefürchtete Krabbeltier hat viele Verwandte mit denen es häufig verwechselt wird, jedoch gibt es einige Punkte, an denen man deutlich erkennen kann, ob es sich um eine Nosferatu handelt oder nicht:

  1. Die Beine der Nosferatu sind gestreift, wodurch sie sich von der großen Hauswinkelspinne, ihrem ähnlichsten Artverwandten unterscheidet.
  2. Außerdem baut die Nosferatu kein Netz, sondern fängt ihre Beute, indem sie sie verfolgt und blitzartig attackiert. Deshalb wird man sie auch nie in einem Netz sitzen sehen.
  3. Durch eine Beinspannweite von 5 Zentimetern gehört die Nosferatu gemeinsam mit der großen Winkelspinne zu den größten Spinnen Deutschlands. Somit kann man sie leicht von anderen, ihr ähnlich sehenden, Spinnen differenzieren.

Spinnen entdecken und töten? Nein.

Jetzt wo es wieder kälter wird, verziehen sich die Spinnen langsam wieder in unsere Häuser. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, sie in unseren vier Wänden zu entdecken, um einiges steigt. Aber wie sollte man reagieren, sobald man solch eine Riesenspinne entdeckt?

„Mit einem leeren Glas einfangen und hinausbringen“, sagt Lüers.  Sie mit dem Staubsauger einzusaugen sei keine gute Idee: „Die Spinne wäre da gefangen und lebt weiter. Und verhungert dann, was unnötige Quälerei ist“, schüttelt Johannes Lüers den Kopf. „Einfach einfangen und herausbringen. So geht’s am besten und schnellsten.“

Spinne melden und Natur schützen

Wer eine Nosferatu-Spinne entdeckt hat, und den ersten Schreck überwunden hat, kann sich freuen und einen Beitrag zum Naturschutz leisten, indem er seine Sichtung auf der Webseite des Naturschutzbund Deutschlands e.V. meldet. Dadurch lässt sich nämlich nicht nur der aktuelle Stand der Ausbreitung feststellen, sondern auch Paarungsaktivitäten und ihr normales Jagdspektrum. Nun steht nur noch eine Frage offen: Wer jagt die Nosferatu?