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Verkehrsunfälle im Landkreis Bayreuth: Das sind die häufigsten Ursachen

Die Straßen im Landkreis Bayreuth sind im Jahr 2024 etwas sicherer geworden. Die Gesamtunfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um etwa 8 Prozent gesunken. Dennoch gab es tragische Todesfälle, besorgniserregende Entwicklungen bei bestimmten Unfallarten und vor allem alarmierende Unfallursachen.

Rückgang der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle

Im Jahr 2024 ereigneten sich im Landkreis Bayreuth insgesamt 2.555 Verkehrsunfälle. Das sind 225 Unfälle weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ging leicht zurück. Insgesamt wurden 259 solcher Unfälle registriert, 5 weniger als 2023. Schwerwiegende Sachschäden ereigneten sich bei 499 Unfällen, ein Rückgang von 79 Fällen im Vergleich zum Vorjahr.

Tödliche Verkehrsunfälle und Unfallschwerpunkte

Trotz des Rückgangs der Gesamtzahl gab es drei tödliche Verkehrsunfälle, bei denen drei Menschen ihr Leben verloren. Diese ereigneten sich in den Gemeindegebieten Pegnitz, Seybothenreuth und Bindlach. Die Polizei führt in Zusammenarbeit mit der Unfallkommission gezielte Analysen an diesen Unfallstellen durch, um das Straßennetz sicherer zu machen.

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Häufigste Unfallursachen im Landkreis Bayreuth

Die häufigsten Unfallursachen im Landkreis Bayreuth sind:

  • „Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren“ (zu großen Teilen „Parkrempler“)
  • „Ungenügender Sicherheitsabstand“ (Auffahrunfälle im Längsverkehr, bzw. ungenügender Seitenabstand)
  • Falsche Straßenbenutzung bzw. das Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes
  • Überschreiten der zulässigen Geschwindigkeit bzw. eine nicht angepasste Geschwindigkeit.

Die sonstigen Unfallursachen sind mit einer Anzahl von 1688 deutlich überrepräsentiert. Der Grund für die hohe Anzahl dieser Unfallursache liegt darin, dass bei der Unfallaufnahme nicht mit Sicherheit ausgesagt werden kann, wie der Unfall konkret verursacht wurde. Beispielhaft ist hier der „Parkrempler“ mit anschließender Verkehrsunfallflucht.

Besonders schwerwiegende Folgen, wie Schwerverletzte oder Getötete, sind häufig auf Geschwindigkeitsverstöße zurückzuführen. Auch das Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes führt zu schweren Unfallfolgen.

Schulwegunfälle: Zwei Leichtverletzte und Präventionsmaßnahmen

Erfreulicherweise ereigneten sich im Jahr 2024 nur zwei Schulwegunfälle, bei denen zwei Schüler leicht verletzt wurden. Die Polizeiinspektionen Bayreuth-Land und Pegnitz führen umfangreiche Präventionsmaßnahmen durch, um Schulwegunfälle zu vermeiden:

  • Polizeiinspektion Bayreuth-Land: Schulwegtrainings für Vorschulkinder, Fahrradtrainings für Schulkinder und die Ausbildung von Schülerlotsen.
  • Polizeiinspektion Pegnitz: Schulwegtrainings für Vorschulkinder, Fahrradtrainings und Verkehrspräventionsmaßnahmen an der Berufsschule.

Motorradunfälle: Rückläufige Zahlen, aber weiterhin Risiken

Das gut ausgebaute Motorradstreckennetz im Landkreis Bayreuth ist besonders in den Sommermonaten stark frequentiert. Insgesamt sind die Unfallzahlen im Fünfjahresvergleich rückläufig. 2024 wurden 45 Motorradunfälle polizeilich aufgenommen. Hierbei wurde eine Person getötet, 15 schwer und 31 leicht verletzt. Die Polizei führt gezielte Geschwindigkeitskontrollen durch und die Motorradkontrollgruppe des Polizeipräsidiums Oberfranken überwacht beliebte Motorradstrecken. Zudem werden in Zusammenarbeit mit der Unfallkommission Maßnahmen zur Verbesserung der Straßensicherheit ergriffen, wie die Installation von Unterfahrschutz an Leitplanken.

Rad- und Pedelec-Unfälle: Zunahme und Eigenverschulden

Die Zahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung ist leicht gestiegen. Bei Pedelec-Unfällen gab es sogar einen deutlichen Anstieg. In beiden Fällen ist festzustellen, dass ein Großteil der Unfälle von den Rad- bzw. Pedelec-Fahrern selbst verursacht wurde.

Fußgänger- und Seniorenunfälle: Besondere Risikogruppen

Die Zahl der Fußgängerunfälle hat zugenommen, insbesondere bei Abbiegevorgängen von Kraftfahrzeugen. Auch Senioren sind eine Risikogruppe im Straßenverkehr. Ein Großteil der Seniorenunfälle wird von den Senioren selbst verursacht.

Fazit:

Die Verkehrssicherheitslage im Landkreis Bayreuth hat sich insgesamt verbessert. Dennoch gibt es weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere bei der Prävention von Motorrad-, Rad-, Pedelec-, Fußgänger- und Seniorenunfällen. Die Polizei wird ihre Präventions- und Kontrollmaßnahmen fortsetzen, um die Straßen im Landkreis noch sicherer zu machen. Ein besonderer Fokus muss auf die häufigsten Unfallursachen gelegt werden, um schwere Unfälle zu vermeiden.