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Grausamer Fund

Verweste Babyleiche in Waldstück gefunden – Kind wahrscheinlich in Plastiktüte transportiert

In einem Waldstück wurde am Mittwoch (5.8.2020) eine verweste Babyleiche am Ufer der Weißen Elster gefunden. Auf Nachfrage des bt erklärte Polizeisprecherin Anne Höfer, dass die Polizei in Sachsen nicht ausschließen kann, hilfreiche Hinweise aus Oberfranken zu bekommen.

Die Polizei bittet um Mithilfe im Fall einer Babyleiche. Der kleine Junge wurde am Mittwochmorgen (5.8.2020) gegen 7:20 Uhr in einem Waldstück in Pöhl nahe eines Weges am Ufer der Weißen Elster gefunden. Polizeisprecherin Anne Höfer erklärt dem bt auf Nachfrage, dass die Polizei in Sachsen nicht ausschließen kann, hilfreiche Hinweise aus Oberfranken zu bekommen.

Verweste Babyleiche in Sachsen

Die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergaben, dass es sich bei dem toten Baby um einen Jungen handelt. Aufgrund der fortgeschrittenen Verwesungsmerkmale können jedoch aktuell noch keine Aussagen zum Alter des Jungen, zum Todeszeitpunkt und zur Todesursache gemacht werden. Im Rahmen der rechtsmedizinischen Untersuchungen konnte die DNA des Babys festgestellt werden. DNA-Untersuchungen zur leiblichen Mutter und zum leiblichen Vater laufen ebenfalls. Am Fundort der Babyleiche wurde auch ein circa 40 Zentimeter großer, rot/orangefarbener Plastikbeutel gefunden (siehe Foto). Nach ersten Erkenntnissen befand sich das Baby zuvor in diesem Beutel.

Polizei sucht Zeugen

In den letzten Wochen ermittelten Polizisten umfangreich im Umfeld des Fundortes. So wurden unter anderem Anwohner befragt. Diese Befragungen dauern aktuell noch an, berichtet die Polizei. Einer Zeugin fiel am 3. August 2020, zwischen 8 Uhr und 11 Uhr, eine Frau mit einem dunklen Kleinbus auf. Die Frau fuhr den Waldweg von der Rentzschmühle kommend in Richtung Barthmühle. Etwa 15 bis 20 Minuten später fuhr sie wieder zügig rückwärts zurück zur Rentzschmühle. Nach Aussage der Zeugin war das Fahrzeug ein dunkler Transporter, welcher mit circa fünf bis acht Sitzplätzen und rundherum mit Scheiben ausgestattet war. Die Fahrerin war circa 25 bis 30 Jahre alt, hatte schulterlanges Haar (sonst keine weiteren Auffälligkeiten) und befand sich nach Aussage der Zeugin allein im Fahrzeug. Ob die Frau im Zusammenhang mit der Babyleiche steht, ist unklar. Die Polizei sucht die Frau als Zeugin, weil sie eventuell Angaben zu dem Fall machen kann.

Hilfe von oberfränkischer Bevölkerung

Aus polizeilicher Sicht ergeben sich mehrere Fragen, bei denen die Beamten um Hinweise aus der Bevölkerung bittet:

  • Wer hat den Bereich zwischen Rentzschmühle und Barthmühle (siehe Karte) zwischen dem Nachmittag des 2. August 2020 und dem Morgen des 5. August 2020 passiert? Alle Personen – beispielsweise Spaziergänger, Wanderer, Fahrradfahrer oder Geocacher – welche in dem Bereich unterwegs waren und in diesem Zusammenhang noch keinen Kontakt zur Polizei hatten, werden gebeten, sich als Zeugen zu melden. Die Bitte gilt ausdrücklich auch, wenn beim Passieren des Bereichs keine konkreten Feststellungen gemacht wurden.
  • Wer hat den dunklen Kleintransporter am Vormittag des 3. August 2020 nahe der Rentzschmühle gesehen und kann nähere Angaben zum Fahrzeug oder zur Fahrerin machen? Die Fahrerin selbst wird ebenfalls gebeten, sich als Zeugin bei der Polizei zu melden.
  • Wer hat den auf dem Foto abgebildeten Plastikbeutel Anfang August in der Nähe des Fundorts wahrgenommen oder kann eine Person mit einem derartigen Beutel in Verbindung bringen?
  • Wer kennt Frauen, welche innerhalb der letzten Monate entweder
    • schwanger waren und jetzt kein Kind haben,
    • stark an Gewicht zu- bzw. abgenommen haben,
    • ihren Lebensstil oder ihr Aussehen verändert oder Sozialkontakte abgebrochen haben?

Die Kriminalpolizei bittet alle Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0375 428 4480 zu melden.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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