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Tierrettung warnt in Bayreuth vor Gift: Katze musste qualvoll sterben

Am Sonntag (29. August 2021) ist eine Katze qualvoll an einer Vergiftung gestorben. Die Tierrettung warnt nun andere Tierbesitzer.

In Bayreuth ist eine Katze an einer Vergiftung gestorben. Das teilt die Tierrettung Bayreuth auf Facebook mit.

Die Katze wurde Samstagnachmittag (28. August 2021) in der Egerländerstraße Bayreuth mit Symptomen einer Vergiftung (Rattengift Alpha-Chloralose) in einem sehr schlechtem Allgemeinzustand aufgefunden, meldet die Tierretung Bayreuth.

Tierrettung warnt vor Gift in Bayreuth

Die Katze wurde von den Findern sofort zu einem Tierarzt gebracht. Da dieser nicht für die Aufnahme und Überwachung eines Intensivpatienten ausgestattet war, wurde die Katze von der Tierrettung Bayreuth zur weiteren Intensivversorgung in die Tierarztpraxis Frankenpfalz verlegt. Dort wurde das Tier intensiv betreut.

Am Sonntag (29. August 2021) meldete die Tierrettung dann, dass die Katze an den Folgen einer Vergiftung gestorben ist.

Deshalb warnt die Tierrettung Bayreuth: “Bitte passt auf Eure Tiere in den genannten Bereich besonders auf, bitte lasst Eure Freigänger in der näheren Umgebung in der nächsten Zeit Zuhause!”

So wirkt Rattengift bei Tieren

Die Tierrettung beschreibt, wie das Rattengift bei Tieren zu erkennen ist: Nach Aufnahme des Wirkstoffs dauert es etwa 30 Minuten bis 4 Stunden, bis die Wirkung eintritt. Das gilt auch für Katzen und Hunde.

Das Gift wirke depressiv auf das zentrale Nervensystem, stimuliert die spinalen Reflexe, verursacht starke Speichelbildung in Lunge und Atemwegen sowie Hypersalivation und es beeinträchtigt die Regulationsmechanismen zur Einstellung der Körpertemperatur.
Folglich stirbt das Tier durch Unterkühlung, beschreibt die Tierrettung.

Zuvor kann das Tier allerdings an seinem eigenen Speichel ersticken oder wegen eines länger anhaltenden Krampfanfalls einen Atemstillstand bekommen.

Rattengift: Symptome bei Tieren

Symptome nach Angaben der Tierrettung Bayreuth: Seitenlage, Krampfen/Zittern, Untertemperatur, Hyperreflexie/-ästhesie (die Patienten „erschrecken“ sich massiv bei lauteren Geräuschen, oder wenn sie berührt werden, sie zucken und krampfen), Miosis (eng stehende, schlitzförmige Pupillen).

Diese Behandlung gibt es, wenn ein Tier Rattengift gefressen hat.

  • es ist kein Gegenmittel verfügbar
  • die normale Körpertemperatur muss durch kontrolliertes, vorsichtes Aufwärmen (und warm halten) wieder hergestellt und über 2-3 Tage aufrecht erhalten werden
  • intravenöse Infusionen mit Ringerlactat in Kombination mit einer forcierten Diurese zur schnelleren Ausscheidung des Giftes und Pufferung der Azidose; ggf. Glucoseinfusion
  • bei Bedarf antiepileptische Medikation
  • Patienten, die noch nicht komatös sind, sollten zum Erbrechen gebracht werden
  • Aktivkohle kann eventuell noch nicht vom Körper aufgenommenes Gift binden
  • ruhige, abgedunkelte Unterbringung des Patienten
  • Kontrolle und Wiederherstellung der physiologischen Körpertemperatur

Wenn das Tier die akute Phase übersteht, dann wird das Gift innerhalb weniger Tage vollständig ausgeschieden.