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Lockdown in Bayern
Warum müssen Fitnessstudios und Gastronomiebetriebe trotz Corona-Hygienekonzept schließen?
Die Corona-Neuinfektionen steigen rasant an. Ab Montag, den 2. November 2020, müssen unter anderem Fitnessstudios und Gastronomiebetriebe trotz Hygienekonzept in Deutschland schließen. Aber warum? Das bt hat beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nachgefragt.
Durch die rasant ansteigenden Neuinfektionen in Deutschland, gibt es ab Montag (2.11.2020) einen Teil-Lockdown. Von diesem sind unter anderem Fitnessstudios und Restaurants betroffen. Aber warum müssen diese trotz Hygienekonzept schließen? Das bt hat beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege nachgefragt.
Kontaktbegrenzung wegen Coronavirus
„Derzeit besteht ein hochdynamisches Infektionsgeschehen, das aus Sicht des Infektionsschutzes nur durch substanzielle Einschränkungen der Kontakte eingrenzbar ist“, erklärt ein Ministeriumssprecher. Dies betrifft sowohl den öffentlichen als auch den privaten Bereich.
Jedoch kommen gerade in Gastronomiebetrieben und Fitnessstudios eine Vielzahl von Personen zusammen, die nicht miteinander in Kontakt stehen. So könnte es zu neuen Infektionsketten kommen. „Gerade diese müssen, zur Eindämmung des pandemischen Geschehens, unterbrochen werden“, sagt ein Sprecher des Ministeriums.
Aerosole können gefährlich sein
Zudem ist in Innenräumen das Risiko von Infektionsübertragungen im Vergleich zu Außenbereichen deutlich erhöht, sagt ein Ministeriumssprecher. In Innenräumen könnten sich so viele virushaltige Aerosole ansammeln, dass Infektionen trotz Einhaltung der Mindestabstände passieren könnten.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn nicht genügend gelüftet und keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wird. Außerdem ist die Gefahr bei Tätigkeiten erhöht, bei denen verstärkt Aerosole produziert werden. Sprich: beim Sport.
Deswegen müssen Fitnessstudios schließen
Bei intensiverer körperlicher Aktivität werden vermehrt Aerosole produziert, erklärt ein Ministeriumssprecher. „Somit können sich gerade in geschlossenen Räumlichkeiten wie z.B. in Fitnesstudios Aerosole anreichern und damit eine etwaige Infektionsübertragung begünstigen.“
Auf die Frage, warum hier zwischen den Fitnessstudios nicht differenziert wird, hat das bt keine Antwort erhalten. Denn es gibt durchaus kleine Studios, bei denen sowohl ausreichend gelüftet wird, als auch der Mindestabstand problemlos eingehalten werden kann. Und in denen auch nur zwei Menschen gleichzeitig trainieren können.
Warum Gastronomen ihren Laden dicht machen müssen
In gastronomischen Einrichtungen halten sich in der Regel Personen unterschiedlicher Haushalte auf, sagt ein Sprecher des Ministeriums. Diese müssen zum Verzehr von Speisen und Getränken die Mund-Nasen-Bedeckungen abnehmen.
Somit besteht der Schutz, den die Mund-Nasen-Bedeckung bietet, nur temporär und nicht durchgehend. „Auch hier können sich in Innenräumen Aerosole anreichern“, sagt ein Ministeriumssprecher.
Ziel: Effektiv Kontakte reduzieren
Infektionsübertragungen fänden aber nicht nur in Innenräumen, sondern auch im Freien statt. Besonders dann, wenn die Mindestabstände nicht eingehalten werden und wenn keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wird.
„Insgesamt soll durch die temporäre Schließung von gastronomischen Betrieben (Innen- und Außengastronomie) eine effektive Kontaktreduktion erzielt werden“, erklärt ein Ministeriumssprecher. Das soll dazu beitragen, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen.
bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler