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Wegen Bauschaum: Mehrfamilienhaus in Bamberg einsturzgefährdet
von bt-Redaktion
Es klingt unglaubwürdig: Nach einer chemischen Reaktion von Bauschaum im Keller eines Mehrfamilienhauses ist das Gebäude akut einsturzgefährdet. Feuerwehr, Polizei und das Technische Hilfswerk (THW) waren gestern Nachmittag im Großeinsatz.
Einsatzkräfte zunächst von Brand ausgegangen
Das Newsportal News5 war mit einem Mitarbeiter vor Ort und berichtet, dass bereits am Nachmittag schwarzer Rauch aus dem Keller des Hauses gemeldet wurde. Feuerwehr und Rettungskräfte eilten mit einem Großaufgebot zum Einsatzort. Eine Frau und ihr Hund mussten per Drehleiter aus ihrer Wohnung gerettet werden, da Fluchtwege durch den Rauch offenbar blockiert waren. Weitere Bewohner sollen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden sein.
Ursache offenbar: Überdosierung von Bauschaum
Die Rauchentwicklung soll dabei nicht durch einen Brand, sondern durch eine chemische Reaktion verursacht worden sein. Eine Baufirma hatte demnach versucht, Risse im Keller mit einem speziellen Zweikomponenten-Bauschaum zu schließen. Dabei wurde jedoch eine übermäßige Menge in einen Hohlraum gepumpt.
Die Folgen waren offenbar gravierend:
- Der Schaum reagierte mit Sauerstoff und erhitzte sich auf über 200 Grad Celsius.
- Dichte Rauchschwaden entstanden, während das flüssige Material unkontrolliert in das darunterliegende Katakombensystem floss.
- Durch die Hitze und das Gewicht des Schaums wurden Teile der Bausubstanz beschädigt, und ein Stahlträger im Fundamentbereich wurde freigelegt.
- Im Hof des Gebäudes sackte der Boden um mehrere Zentimeter ab.
Einsturzgefahr und Abstützmaßnahmen
Das Gebäude wurde sofort evakuiert und als unbewohnbar erklärt. Das THW ist mit umfangreichen Stabilisierungsarbeiten im Katakombensystem beschäftigt. Ziel ist es, den Kellerbereich abzustützen, um einen vollständigen Einsturz des Hauses zu verhindern.